(arue) Bangen um die Standorte des Haushalts-Discounters Kodi: Das Unternehmen hatte im November vergangenen Jahres ein Schutzschirmverfahren beantragt, um eine gesetzlich beaufsichtigte Sanierung einzuleiten. Die Kette betreibt deutschlandweit 238 Filialen, davon jeweils eine in Hilden in der Straße Am Kronengarten und in Haan in der Dieker Straße.
Im Durchschnitt seien nach Köpfen gezählt rund fünf bis sechs Mitarbeiter in einer Kodi-Filiale beschäftigt, heißt es. Auf die Mitarbeitenden und deren Kundschaft komme vorerst keine größere Änderung zu, teilt Kodi mit. Man wolle den Geschäftsbetrieb mit allen bundesweit 1800 Beschäftigten bis auf weiteres uneingeschränkt weiterführen, hieß es bereits zur Antragsstellung im November vergangenen Jahres. Auch die Löhne und Gehälter seien zunächst gesichert. Für die vergangenen drei Monate hatte die Arbeitsagentur Insolvenzgeld gezahlt. Mit der Eröffnung des Verfahrens muss der Arbeitgeber die Kosten nun wieder selbst tragen.
Mit möglichen Investoren befinde sich Kodi in einem sehr engen Austausch, erklärt das Unternehmen mit Sitz in Oberhausen. Die Suche nach einem Investoren sei „weit fortgeschritten“, „wir sind auf einem guten Weg“, sagt dazu ein Sprecher des Unternehmens auf Nachfrage. Dann gebe es auch Klarheit, wie es mit einzelnen Filialen weitergehe.
Die sind für die innenstädtischen Einzelhandelsstrukturen nicht unwichtig, gelten die Kodi-Märkte doch durchaus als Frequenzbringer. Und auch die Ladenlokale sind nicht gerade klein. Wie groß sie in Hilden und Haan sind, vermag der Sprecher nicht zu beantworten.
Doch auf seiner Internet-Seite suchte das Unternehmen unter dem Stichwort „Expansionskurs“ bislang ebenerdige Verkaufsflächen zwischen 350 und 600 Quadratmetern bei mindestens acht Metern Front. Zum Vergleich: Das zurzeit in der Vermarktung befindliche Ladenlokal von Depot an der Hildener Mittelstraße weist eine Verkaufsfläche von 453 Quadratmetern auf. Viele Ladenlokale in den Innenstädten sind kleiner.
Welche Standorte weiter betrieben werden, hänge vom Investor ab, heißt es. Derzeit sehe es gut aus, dass der überwiegende Teil erhalten bleibe. Bereits zuvor hatte es jedoch schon Schließungen gegeben. Das liege daran, dass Mietverträge ausgelaufen seien. Die Gründe für die finanzielle Schieflage liegen in einer „deutlichen Kaufzurückhaltung“ und einem „massiven Umsatzverlust“ in einer „ohnehin harten Wettbewerbssituation“.