Sterbebegleitung „Letzte-Hilfe-Kurs“ soll dem Tod den Schrecken nehmen

Leichlingen. · Der Hospizverein erklärt, was bei der Sterbebegleitung wichtig ist.

Inka Stirl (l.) und Christine Schwung (r.) vom Hospizverein geben gemeinsam mit Claudia Wolf vom Seniorenbüro einen Kurs für Menschen, die sich mit dem Thema Tod auseinandersetzen müssen oder wollen.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Ängste gegenüber dem Sterben nehmen, aber auch praktische Hilfe beim Umsorgen schwerkranker und sterbender Menschen am Lebensende: Der Ökumenische Hospizdienst Leichlingen setzt für Februar 2020 das Seminar „Der Letzte-Hilfe-Kurs – das kleine 1x1 der Sterbebegleitung“ aufs Programm. „Wir bieten einen Basiskurs zur Letzen Hilfe an, in dem Bürger lernen, was sie für ihre Mitmenschen am Ende des Lebens tun können. Wissen um Letzte Hilfe und Umsorgung von schwerkranken und sterbenden Menschen muss (wieder) zum Allgemeinwissen werden“, heißt es dazu in einer Broschüre.

In Leichlingen bieten Christine Schwung und Inka Stirl, Koordinatorinnen des Ökumenischen Hospizdienstes Leichlingen und für dieses Angebot zertifiziert, den vierstündigen Kurs an. „Aufgebaut ist er in vier Modulen mit den Themen ,Sterben ist ein Teil des Lebens’, ,Vorsorgen und Entscheiden’, ,Körperliche, psychische, soziale und existenzielle Nöte lindern’ und ,Abschied nehmen’“, erläutert Inka Stirl.

Dabei sprechen die Teilnehmer nicht nur über die Normalität des Sterbens als Teil des Lebens, wie man Sterben erkennt und was dabei passiert, sondern auch über den rechtlichen Rahmen wie Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht, Symp­tomlinderung durch Medikamente sowie Tod und Trauer in verschiedenen Kulturen.

Das Angebot erhielt vor
vier jahren einen Förderpreis

Das Projekt „Letzte-Hilfe-Kurs“ hat 2015 den „Anerkennungs- und Förderpreis für ambulante Palliativversorgung“ der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin erhalten. Das Angebot ist kostenfrei, der Hospizdienst freut sich über Spenden. Informationen dazu finden sich auch im Internet unter www.letztehilfe.info.

Am Wochenende stand indes ein ganz anderes Angebot des ambulanten Hospizes auf dem Programm: In den Räumen an der Brückenstraße 23 haben Trauernde miteinander gekocht. „Das Angebot ,Trauerkloß und Ulknudel’ hat sich gut etabliert“, erzählt Christine Schwung. In diesem Januar habe das Hospiz damit angefangen, bislang alle zwei Monate. Über das Kochen erinnern sich die Köche an Vergangenes und haben die Chance, Neues zu entdecken. „Wir sind mittlerweile eine nette Runde mit acht Teilnehmern und zwei Begleitern, entscheiden gemeinsam, was gekocht wird, essen gemeinsam. Die Rückmeldung ist immer, dass sich die Menschen geborgen und geschützt fühlen, es aber zu selten stattfindet“, sagt Schwung.

Deshalb soll ein zusätzliches Treffen am 29. Dezember 2019 stattfinden. Im nächsten Jahr wird „Trauerkloß und Ulknudel“ dann vielleicht sogar monatlich angeboten.