Volleyball Der Kader der Hildener AT besticht durch hohe Qualität

Hilden. · Die Volleyballerinnen wollen nach dem großen Umbruch vor allem Spaß am Spiel haben – und später auch Erfolg.

Das Frauen-Team der Hildener AT unter der Regie von Trainer Rainer Knietzsch (M.) bilden (v.l.) Victoria Worm, Kerstin Siepe, Sofia Bahn, Laura Iserloh, Jessica Ribbe, Annika Hollstein, Carina Otto, Maite Mehren, Natali Zimny, Mareike Hollstein, Sarah Glatzel, Theresa Clarenbach, Sabine Klein, Sarah Spohr. Auf dem Mannschaftsfoto fehlen Isabell Klein, Katy Rüdiger, Victoria Selle, Ulrike Koppers, Svenja Bröcher.

Foto: Hildener AT

Ende September starteten die Volleyballerinnen der Hildener AT in die neue Saison. Für das Frauen-Team ist es eine Spielzeit des Umbruchs. Nach dem Abstieg aus der Oberliga vor zwei Jahren verpasste die Mannschaft den direkten Wiederaufstieg, zollte letztlich dem hausgemachten Druck Tribut und belegte am Ende Rang drei. Schlimmer ab wog der personelle Aderlass, der im Sommer seine Fortsetzung fand, da sich einige Spielerinnen aus familiären und beruflichen Gründen zurückzogen. Zwei wichtige Kräfte suchten eine neue Herausforderung: Libera Christin Nadolski wechselte zum Regionalligisten SG Langenfeld, Mittelblockerin Jojo Siegert zum Ligarivalen SV Bayer Wuppertal. Letztlich blieben sechs Volleyballerinnen als Stamm übrig. Doch der Verein rührte kräftig die Werbetrommel – und 13 Neue kamen.

Vor Rainer Knietzsch lag eine Mammutaufgabe. „Manchmal kann man da schon den Überblick verlieren“, sagt er lachend angesichts des neu zusammengestellten 19-köpfigen Kaders. „Die müssen sich alle erst einmal beschnüffeln, kennenlernen und schauen, wie der andere tickt – das ist nicht mal eben gemacht“, erläutert der HAT-Trainer und fügt hinzu: „Die stehen alle im Beruf.“ In der Vorbereitung hatte der Coach deshalb ganz selten die ganze Truppe dabei. Das hat sich längst geändert. „Momentan rennen die mir die Bude ein. Zwölf können ja nur auf dem Spielbericht stehen. Hatte ich früher einen 15er-Kader, musste ich vielleicht mal eine außen vor lassen. Zuletzt waren es aber sogar fünf“, berichtet Knietzsch von der Qual der Wahl. Wirklich zu schaffen macht das dem Übungsleiter aber nicht. „Die geben im Training richtig viel Gas, machen keinen Stress – das ist auch schön“, berichtet der 58-Jährige und betont: „Das sind super nette Mädels, es ist eine tolle Stimmung in der Mannschaft.“ Zweimal die Woche arbeitet das Team am Saisonziel, das Knietzsch so formuliert: „Wir wollen uns finden und festigen und vor allem Spaß haben.“

Eine Devise, die nach fünf Verbandsliga-Begegungen für einen Platz im Mittelfeld reicht. Die glatten 3:0-Siege zum Meisterschaftsauftakt gegen die
SG Bottrop/Borbeck und den TV Galdback II trugen ihren Teil dazu bei. Der Start gelang wohl auch, weil Rainer Knietzsch in der Vorbereitung am Altbewährten festhielt: „Natürlich habe ich vor dem ersten Spiel wieder gekocht“, bestätigt er schmunzelnd. Der Mannschaftsabend bei ihm zu Hause hat ebenso Tradition wie das selbst kreierte Vier-Gänge-Menü, dass der Coach dem Team dann kredenzt. Nichts Neues ist auch das Tief, das die Mannschaft regelmäßig zu den Herbstferien ereilt. Die Niederlage bei den Solingen Volleys wollte Knietzsch aber nicht auf den dezimierten Kader schieben. „Das war eine Demonstration der Volleys, die absolut verdient gewonnen haben. An diesem Tag hatten wir absolut nichts entgegenzusetzen“, sagt er.

Vor allem die harten Aufschläge der Solingerinnen machten der HAT-Truppe zu schaffen. „Das sind Sachen, die noch wachsen müssen“, erläutert Knietzsch mit Blick auf die seinerzeit schwache Annahme. Allerdings fehlten mit Kerstin Siepe und Victoria Selle auch die Expertinnen auf diesem ­Gebiet.

Die Heimniederlage gegen den TB Osterfeld hatte Knietzsch dagegen nicht auf dem Zettel. In der Erinnerung schüttelt es den Coach: „Das war Grütze – die stehen jetzt oben und ich weiß gar nicht, wieso die da hingekommen sind.“

Im ersten Satz hatten die Hildenerinnen den Aufsteiger fest im Griff und gewannen mit 25:17. „Vielleicht war es mein Fehler, weil ich zu Beginn des zweiten Satzes gleich drei Leute gewechselt habe statt erst im Lauf des Satzes, aber wir haben so überlegen gewirkt“, analysiert der Coach selbstkritisch die überraschende Wende in der Partie. Eine Maßnahme, die den Gegner aufbaute. „Hinterher haben wir nicht mehr die Kurve bekommen, weil wir nervös wurden und sehr viele Fehler gemacht haben“, sagt Knietzsch.

Besser lief es zuletzt ohne den Trainer, denn bei BW Dingden kehrte das HAT-Team mit einem 3:0-Sieg in die Erfolgsspur zurück. Und will diesen Trend nun am Samstag fortsetzen. Dann gibt der Tabellenletzte TuS Lintorf seine Visitenkarte in der Dr. Ellen-Wiederhold-Halle ab. Auf dem Papier eine Pflichtaufgabe für die Gastgeberinnen, allerdings kassierten die TuS-Volleyballerinen gegen die SG Bottrop/Borbeck nur eine knappe 2:3-Niederlage und knöpften dem Verbandsliga-Vierten zumindest einen Zähler ab. „Wir nehmen das sehr ernst“, kündigt Knietsch an. Anpfiff ist um 19.30 Uhr.