Die Statistik trügt In Düsseldorf leben mehr Gänse als gedacht
Düsseldorf · Gerade in den Parks bereiten die Tiere der Stadt Sorgen. Insgesamt gibt es mehr Exemplare, als die Statistik ausweist – das liegt vor allem an Nilgänsen.
(ujr) In Düsseldorf leben wieder mehr Gänse – und es gibt mehr Gänse, als die Mitteilungen der Stadt nahelegen. So wurden im Oktober von der Verwaltung 1274 Gänse gemeldet – das waren genau 169 mehr als im Jahr zuvor. Diese Zahl bezieht sich jedoch vor allem auf Kanadagänse, wie eine Nachfrage der Redaktion ergab. Nilgänse, die außerhalb von Parks brüten, werden von der Zählung nicht erfasst. Die Zahl der Gänse, die vor allem durch ihre Hinterlassenschaften bei vielen Bürgern unbeliebt sind, ist also tatsächlich höher.
Die Stadt betreibt seit 2017 ein Gänsemanagement, um die Zahl der Tiere zu begrenzen. Von Profis werden seitdem Eier aus den Gelegen entnommen, bis Oktober fast 800. Ein bis zwei Eier verbleiben in den Nestern, damit die Tiere nicht erneut brüten. Trotz dieser Maßnahme gab es einen Zuwachs. Die Stadt vermutet einen Zuzug von außerhalb.
Das Gänsemanagement umfasst vor allem die Population der Kanadagans und nicht die der Nilgans, da sich die Arten in ihrer Lebensweise und in ihrem Fortpflanzungsverhalten deutlich voneinander unterscheiden, teilt die Stadt auf Nachfrage mit. Während die Brutplätze der Kanadagänse gleichbleibend genutzt würden und daher bekannt seien, nutze die Nilgans unterschiedliche Brutplätze an teils unbekannten oder nicht erreichbaren Orten, beispielsweise in Gebüschen, in Baumhöhlen oder sogar auf Gebäudedächern. Darüber hinaus verhindere das quasi ganzjährige Brutgeschehen der Nilgänse, dass diese im Gelegemanagement der Kanadagänse mitberücksichtigt würden (die Kanadagänse brüten nur in den Monaten April und Mai).
Bei der Zählung der Kanadagänse in den Parks werden von den Experten die Nilgänse mitgezählt, eine davon gesonderte systematische Erfassung ist laut Stadt jedoch nicht möglich. „Die Nilgänse verteilen sich über das gesamte Stadtgebiet, auch in ansiedlungsfernen Bereichen, und bilden keine zusammenhängenden Verbände, sondern leben in einzelnen Paaren“, heißt es.