Zirkus Renz in Viersen „Manege frei, das Spiel beginnt“
Viersen · Mit Akrobaten, Superhelden, Clowns und 80 Tieren ist der Zirkus Renz zu Gast in Viersen. Das Programm bietet eine abgerundete Mischung aus klassischen Zirkuskünsten und witzigen modernen Elementen. `
Erwartungsvoll sitzen die großen und kleinen Gäste auf ihren Plätzen in dem gut beheizten Zirkuszelt am Lichtenberg, knabbern ihr Popcorn, schauen sich gespannt um. Viele der jüngsten Gäste tragen vorsichtshalber einen Gehörschutz auf den Ohren. Punkt 15 Uhr verlöscht das Licht, die Musik setzt ein und ein Raunen geht durch die Reihen. „Manege frei, das Spiel beginnt“, ruft Zirkusdirektor Marcel Renz. Der fünfte Viersener Weihnachtszirkus hat mit seiner neuen Show Premiere. Und dieser Zirkus hat es in sich: Spaßmacher, Jongleure, Feuerschlucker, Luftakrobaten und sogar Batman und Spiderman werden ihr Publikum über zwei Stunden aufs Feinste unterhalten – der eine und die andere der Gäste wird sogar in Kontakt mit den Artisten treten dürfen.
In die Manege treten „Die Schöne und das Biest“ auf, verkörpert von Lisa Dornbusch und Lukas Renz. Nach einem kleinen Tanz entschwebt Dornbusch in einem silbernen Kronleuchter, in dem sie ihre akrobatische Luftnummer zeigt, in den Zirkushimmel.
Der Zirkus Renz ist ein alteingesessener Familienzirkus, der bis 1842 zurückreicht. Aus ihm entstand eine lange Reihe von Familienzirkussen, die einzelne Familienmitglieder gründeten.So wie in Vi ersen. Alle Familienmitglieder machen hier mit, in der Manege, an der Licht- und Musiktechnik, im Vorzelt. Die kleine Milane unterhält während einer Umbauphase die Gäste der ersten Reihe damit, ihnen vergnügt mit einem Staubwedel die Köpfe zu reinigen. Und später wird sie Lukas Renz, der als Spaßmacher und als Jongleur auftritt, bei seiner Zauberclown-Nummer unterstützen. Aber erst einmal stürmen die Pferde in die Manege. Der Zirkus Renz hat 80 Tiere mit nach Viersen gebracht, die in der Pause besucht werden dürfen und von denen die Ponys, Pferde, Kamele und Dromedare, Alpakas und Lamas sowie ein Schaf einen eigenen Auftritt, geführt von Marcel Renz, haben.
Eine Begegnung mit den Superhelden hatte Marcel Renz zu Beginn der Vorstellung versprochen – es dauert nicht lange und Batman, dargestellt von Adriano Renz, betritt höchstpersönlich die Zirkusbühne. Verbrechen bekämpft er in Viersen nicht, aber er zeigt erstaunliche Fähigkeiten: Er steht auf einem Podest, wo er Balancebretter übereinanderstapelt. In dieser fragilen Lage beginnt er dann mühelos, mit Hula-Hoop-Reifen zu jonglieren. Der nächste Superheld, Spiderman (Lothar Renz), schnappt sich die Strapaten, die hochgezogen werden, wobei Renz durch die Luft zu laufen scheint. In der Höhe angekommen, dreht er sich an den Seilen hinauf, streckt sich, trotzt der Schwerkraft und verblüfft das Publikum. Dieses spart nicht mit Applaus – an keiner Stelle. Spiderman ist einer von den Artisten, die vor ihrer Nummer in Ruhe die erste Reihe abgehen und High Fives anbieten – das gefällt den Kindern ebenso wie den Erwachsenen.
Anastasia Renz ist eine Teenagerin mit einer gesicherten Zukunft als Kontorsionskünstlerin, wie sie beweist. In einem offenen Würfel bewegt sie ihren Körper katzenhaft und geschmeidig und verbiegt ihn in Positionen, die für den Normalsterblichen unerreichbar sind. Und dabei strahlt sie über das ganze Gesicht. Spaßmacher Lukas Renz kann auch Jonglage mit Bällen, Reifen und Keulen, er steigert die Anzahl der in Hochgeschwindigkeit in der Luft zu haltenden Elemente – und wenn mal eines hinunterfällt, beginnt er unter dem Applaus der Gäste von neuem. Vollends begeistert und verblüfft sind sie, als er eine Reihe von sieben ineinander verhakten Stühlen auf dem Kinn balanciert.
Als zwei Ritter hereinkommen und Feuer spucken und schlucken, erhält der Zirkus Jahrmarktatmosphäre. Mit der (nicht ganz ernst gemeinten) Aufforderung von Marcel Renz, Eltern mögen jetzt die in der ersten Reihe sitzenden Kinder gut festhalten, weil eine ganz gefährliche Nummer beginne, betreten Lisa Dornbusch mit Milane und Anastasia die Manege – in ihrem Gefolge: fünf Gänse! Die tun, wozu sie Lust haben und manchmal auch, was sie geübt haben: Eine kleine Stiege hinaufgehen und sich von einer Kinderrutsche hinabgleiten lassen. Zum großen Vergnügen des Publikums.