Kurse und mehr in Willich Das plant der Kinderschutzbund im neuen Jahr

Anrath · Auch im neuen Jahr möchte der Willicher Kinderschutzbund nicht nur verschiedene Kurse anbieten, sondern zu­sätzlich Sonderprojekte organisieren.

Mitarbeiterin Burgel Kreutzer räumt eingetroffene Ware für den Kinder-Secondhand-Laden Wühlmaus an der Neersener Straße 41 in Anrath ein.

Foto: Nadine Fischer

Einen Karton nach dem anderen befördern die beiden ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen der „Wühlmaus“ am Montagnachmittag aus dem Lager. Zwei Tage haben sie noch Zeit, die Sachpenden im Second-Hand-Shop des Willicher Kinderschutzbundes einzusortieren – dann ist die Weihnachtspause beendet und der Laden öffnet wie gewohnt. Auch die ersten Kurse des Kinderschutzbundes starten bald wieder, das Vorstands-Team hat einige Projekte für 2025 vorbereitet. Ein Schwerpunkt: „In diesem Jahr möchten wir verstärkt Kurse im Bereich frühkindliche Bildung anbieten“, kündigt Barbara Jäschke, Vorsitzende des Kinderschutzbundes, an.

Rund 260 Mitglieder hat die Ortsgruppe Willich des Kinderschutzbundes. Der Vorstand bestehe aus sieben Mitgliedern, hinzu kämen 55 bis 60 ehrenamtliche Helfer, etwa bei Festen und in der Wühlmaus, berichtet Barbara Jäschke. Teilweise seien die Helfer um die 80 Jahre alt, „da bräuchten wir schon Nachwuchs“, sagt sie. „Aber es ist schwierig geworden, junge Leute zu gewinnen“, fügt sie hinzu. Dennoch: Was der Kinderschutzbund im vergangenen Jahr an Projekten umsetzen wollte, habe geklappt, 2024 sei gut gelaufen. „Wir sind bekannter und präsenter geworden“, sagt Jäschke – das liege auch an den sozialen Medien, in denen der Kinderschutzbund aktiver geworden sei. „Unsere Kurse sprechen sich rum“, ergänzt sie.

Kochkurse für Kinder ab Grundschulalter im Programm

Der Kinderschutzbund bietet unter anderem Kochkurse für Kinder ab dem Grundschulalter, spielerische Sprach- und Leseförderung, Spielgruppen für Kinder von ein bis drei Jahren, Babysitter-Ausbildungen für Jugendliche ab 14 Jahre, Wahrnehmungs- und Bewegungskurse für Babys, Infoabende und Workshops zum Thema Pubertät an. Noch im Januar starten neue „Fit für die Schule“-Kurse, die sich an Kinder im Vorschulalter und ihre Eltern richten. Die Nachfrage sei sehr groß gewesen, berichtet Jäschke, die „Fit für die Schule“-Kurse seien schnell ausgebucht gewesen.

Auch Selbstbehauptungskurse gehören zum Programm des Kinderschutzbundes. Bisher bot er sie nur für Mädchen und Jungen im Grundschulalter an, doch jetzt gibt es ein neues Konzept: „Wir planen auch Selbstbehauptungskurse speziell für Kita-Kinder, mit Eltern-Begleitung“, kündigt die Vereinsvorsitzende an. „Uns wurde zugetragen, dass der Bedarf schon im Kita-Alter da sei“, erläutert sie. Die Kurse sollen von zwei neuen Trainerinnen betreut werden. „Start ist im März“, sagt Jäschke. Insgesamt sind für 2025 vier Wochenend-Termine vorgesehen.

Darüber hinaus möchte der Kinderschutzbund auch in diesem Jahr wieder Babysitter vermitteln, im Second-Hand-Shop Wühlmaus Kinderkleidung, Spielzeug und mehr anbieten, im September ein Kinderfest ausrichten und nach der Geburt eines Kindes der Familie auf Wunsch eine Baby-Willkommenstasche vorbeibringen. 70 Prozent der Willicher Eltern würden das Willkommens-Angebot wahrnehmen, berichtet Jäschke. Sonderprojekte möchte der Kinderschutzbund 2025 ebenfalls wieder organisieren – etwa einen Hip-Hop-Kurs, wie es ihn bereits im vergangenen Jahr gab. Jäschke könnte sich außerdem einen Trommelkurs vorstellen, und ein Theaterprojekt für Fünftklässler. Derzeit plant der Vorstand zudem das Projekt „Stadtteil-Mütter“ mit dem Ziel, Familien mit verschiedenen Nationalitäten zusammenzubringen.

Um solche Projekte umsetzen zu können, ist der Kinderschutzbund auf finanzielle Hilfe angewiesen. „Wir finanzieren uns über Spenden“, erläutert Jäschke. Zwar werden Kursgebühren eingenommen, „aber die sind längst nicht deckend“. Sponsoren waren bisher vor allem Unternehmen, doch Jäschke hat festgestellt: „Es gibt zunehmend Privatleute, die spenden.“ So werde zum Beispiel bei runden Geburtstagen nicht mehr um Geschenke, sondern um Geld für den Kinderschutzbund gebeten. Das Team freut sich über jeden Betrag – und wenn es nur zehn oder 20 Euro sind.