Die CDU plant, das Grundstück des Feuerwehrgerätehauses zu veräußern Investorensuche für das Mehrgenerationenhaus läuft

Sprockhövel · Auf dem Grundstück des derzeitigen Feuerwehrgerätehauses der Freiwilligen Feuerwehr Niedersprockhövel soll nach dem Umzug an die Hiddinghauser Straße ein Mehrgenerationenhaus entstehen.

Das Grundstück des alten Gerätehauses der Feuerwehr an der Hauptstraße in Niedersprockhövel soll für ein neues Projekt genutzt werden.

Foto: ANNA SCHWARTZ

Im Ausschuss für Stadtentwicklung stimmte am Mittwoch die Mehrheit (8 zu 5 Stimmen) für den Antrag der CDU. Demnach soll das Grundstück veräußert werden und ein Investor soll ein Mehrgenerationenhaus errichten. Die von der SPD favorisierte Idee, dass die Stadt das Grundstück in der Innenstadt behält und von der Zentralen Gebäudewirtschaft (ZGS) das Gebäude errichten und betreiben lässt, ist damit wahrscheinlich vom Tisch.

„Es kommt uns darauf an, dass es eine Konzeptausschreibung gibt“, sagt Christian Waschke, Fraktionsvorsitzender der CDU Sprockhövel. Der Ansatz der CDU ist, dass ein Investor wesentlich besser so ein Konzept umsetzen könne. Die ZGS sei personell nicht dafür aufgestellt. „Die Aufgabe der ZGS ist, städtische Gebäude zu verwalten“, sagt Waschke. In einem Mehrgenerationenhaus müsste sie wechselnde Mieter betreuen. Der Verkauf des Grundstücks an einen Investor habe zudem den Vorteil, dass der Erlös in den Bau des Feuerwehrgerätehauses fließen kann.

Das sieht die SPD Sprockhövel anders. „Das Grundstück würde das Vermögen der Stadt erhöhen“, sagt der Fraktionsvorsitzende Wolfram Junge. Das „Handlungskonzept Wohnen“ empfehle, dass die Stadt Flächenvorratspolitik betreibt, um gezielt Flächen bebauen zu können. Die Stadt verdiene dann nicht nur einmalig Geld mit dem Grundstück. „Unsere Befürchtung ist, dass ein Investor ein Mehrgenerationenhaus für Bestverdiener errichtet“, so Junge. Die Erfahrung habe gezeigt, dass Investoren nach dem Motto „minimaler Preis, maximale Rendite“ handelten.

SPD will sicherstellen, dass Bürger die Idee mittragen

Die SPD sei nicht auf die ZGS festgelegt, möglich sei auch, die kommunale Wohnungsbaugesellschaft en wohnen GmbH ins Boot zu holen. Damit will die SPD sicherstellen, dass die Sprockhöveler Bürger, die die Idee des Mehrgenerationenhauses mittragen, in das Projekt einbezogen werden und es sich am Ende auch leisten können.

„Entscheidend ist, was in der Konzeptausschreibung steht“, sagt Alfons Eilers, Initiator der Gruppe, die sich für ein Mehrgenerationenhaus interessiert. Wichtig sei auch, wie der Verein in die Planung des Baus einbezogen werde. „Wenn der Antrag so bleiben würde, hätten wir ein Problem“, sagt er. Im Antrag der CDU sei die Einflussnahme der Gruppe zu gering. Die Idee eines Mehrgenerationenhauses ist, dass das ein Verein mit dem Bauträger schon in der Planungsphase eine Absichtserklärung und einen Kooperationsvertrag abschließt, in dem dann die Mieteinnahmen garantiert werden. „Die Gruppe entscheidet dann, wer als Mieter einzieht“, sagt Eilers. Wenn es einen Mieterwechsel gebe, könne sie auch einen Monat eine Wohnung leer stehen lassen, wenn sie keinen passenden Mieter gefunden hat. Dafür muss sie die Kosten gemeinsam schultern.

Zudem habe der Verkauf des Grundstücks den Nachteil, dass eine Ausschreibung nach nationalem oder internationalem Recht gemacht werden muss. „Der Zuschlag würde wahrscheinlich erst im kommenden Jahr gegeben“, so Eilers. Mit einer Fertigstellung des Mehrgenerationenhauses rechnet er dann frühestens im Jahr 2023 oder 2024. Es gebe zwar einen interessierten Investor aus dem Kreis, aber es sei nicht sicher, dass er auch den Zuschlag bekomme. „Die CDU sagt, dass das beste Konzept entscheidet“, so Eilers. Aber wer entscheide, was das beste Konzept ist, fragt er.

Am Montag soll die ZGS im Betriebsausschuss beauftragt werden, das Grundstück zu verwerten. Das kann auf Antrag der CDU der Verkauf oder die Verpachtung im Erbbaurecht sein.