Düsseldorfs Oberbürgermeister Stephan Keller ist jetzt Ehrenknecht der Tonnengarde

Düsseldorf · Der Düsseldorfer Oberbürgermeister trägt nun ganz offiziell die Narrenkappe der Tonnengarde. Was ihn als Ehrenknecht erwartet, verriet ihm Vorgänger Josef Hinkel.

Tonnenbäuerin Emily heftete Stephan Keller die Anstecknadel des Ehrenknechts der Tonnengarde an.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

(tino) Gut, dass mit der Erhebung zum Ehrenknecht der Tonnengarde Niederkassel nicht wirklich viele Pflicht-Termine verbunden sind, denn ob Düsseldorfs Oberbürgermeister Stephan Keller  vielen zusätzlichen karnevalistischen Verpflichtungen wird nachkommen können, ist ungewiss. „Er versucht, möglichst viele Veranstaltungen zu besuchen. Wenn man seinen Terminkalender kennt, weiß man wie herausfordernd das ist“, laudatierte CDU-Landtagsabgeordnete und Ehrenmagd 2023 Angela Erwin. „Dabei bist du oft auch nicht nur Gast, sondern auch ganz aktiv – gerne auch am Schlagzeug.“ Keller hatte  in der laufenden Session musikalisch den karnevalistischen Takt bereits bei Till‘s Freunden, den Weissfräcken und den Swinging Funfares angegeben.

Die Tonnengarde Niederkassel verleiht die Ehrenknechtwürde an Personen, die das Brauchtum und insbesondere die Tonnengarde unterstützen. Das macht Keller seit Jahren nachweislich. „Der eine oder andere mag vielleicht denken: ‚Der Keller? Geht der nicht zum Lachen in den Keller? Wie passt der zum Karneval?‘“, fragte Erwin und antwortet gleich selbst. „Er hat Karneval schon seit Kindheitstagen im Blut. Seine Mutter: Kölnerin. Sein Vater: Düsseldorfer. Er selbst in Aachen geboren. Drei Hochburgen in einer Familie  – mehr Karneval geht nicht.“

In der Brauerei Schumacher überreichten nacheinander der designierte Tonnengarde-Präsident Christoph „Töffi“ Gollak, Angela Erwin, Tonnenbäuerin Emily – der man übrigens mehrere Geburtstagsständchen sang  –  dem neuen Ehrenknecht die Insignien Narrenkappe, Anstecknadel, Tonnengardeschal, Krawatte und Einstecktuch.

Die Krawatte wird Keller bestimmt öfter tragen, aber mit Sicherheit nicht an Altweiber. „Es ist mir eine große Ehre, Ehrenknecht zu sein, und das sage ich nicht nur so. Ich freue mich darauf, dazuzugehören“, sagte Keller in seiner kurzen Dankesrede. Auf den närrischen Schutz der Ehrengarde, Leibgarde des Oberbürgermeisters, habe er verzichtet, weil er sich bei der Tonnengarde wohl und sicher aufgehoben fühlt. „Es ist wie eine Familie“, lobte der OB.

Die Aufgaben des Ehrenknechts sind überschaubar. „Man ist zum Ruhm und zur Ehre der Tonnengarde da und hat die offizielle Erlaubnis, mehr dummes Zeug zu machen“, verriet augenzwinkernd der Ehrenknecht von 2022, Josef Hinkel: „Man hat keine Verpflichtungen. Es ist wie immer im Karneval, entweder macht es oder man lässt es.“ Ob die Sache mit dem „mehr dummes Zeug machen“ sich beim Ehrenknecht der Session 2024 nur auf den Karneval beschränkt? „Schau‘n wir mal“, meinte Keller lachend.