Kempen: Am Bahnhof gibt es jetzt eine neue digitale Fahrgastinformation Eine Premiere für Deutschland

Kempen · Klaus Oberheim, Leiter des Bahnhofsmanagements Duisburg, der auch für Kempen zuständig ist, erläuterte am Montag die Vorzüge des weiterentwickelten Reisenden-Informationssystems. „Allein von der Größe des Displays her gibt es Unterschiede.

Werner Lübberink, Udo Schiefner und Klaus Oberheim (v.l.)weihten Info-Laufband und Fahrplan-Display ein. Foto: Lübke

Foto: Lübke, Kurt (kul)

Und es zeigt drei unterschiedliche Zeiten an, auch die Verspätungen, die Zugreihenfolge und die Uhrzeit.“ Außerdem könnten die Reisenden die Informationen besser erfassen, weil die Schrift nicht durchläuft und die Anzeige eine höhere Auflösung hat. „Und Sehbehinderte können über eine Taste nochmal die Zugzeit und die Zugabfahrzeit abrufen und nachhören.“

Die alten Anzeigen bleiben parallel in Betrieb, weil die beiden Systeme auf verschiedene Server zugreifen, die Datenanpassung erst nach und nach vorgenommen werden kann, ergänzte DB-Sprecher Stefan Deffner. Diese technischen Fragen seien ein Grund, warum es bis zur Einführung des Systems länger gedauert hat.

Das System soll später bundesweit Anwendung finden

Das System werde in Kempen erstmals getestet und „dann bundesweit ausgerollt“, sagte Oberheim.  Dabei liege der Blick für diese Systeme nicht auf den Großknoten- oder Metropol-Bahnhöfen, sondern auf den Zubringer-Bahnhöfen, die die Reisenden dann an die Knotenpunkte bringen.

Zusätzlich dazu gibt es am Bahnhof jetzt auf beiden Kempener Bahnsteigen neue digitale Informationsvitrinen, die die Abfahrtszeiten der Züge wie auf einem klassischen analogen Abfahrtsfahrplan zeigen. Ergänzend dazu werden die Abfahrtszeiten der Busse auf dem Bahnhofsvorplatz dargestellt, so dass sich Reisende über ihre nächsten Anschlüsse informieren können. „Auch Abweichungen vom Fahrplan werden angezeigt“, waren in der Vitrine gleich zwei fünfminütige Verspätungen angezeigt.

„Auch das System ist eine Novität“, sagte Werner J. Lübberink, Bevollmächtigter der Deutschen Bahn NRW. Und auch dieses System soll erst in Kempen erprobt und dann bundesweit an den Start gebracht werden. Beides soll sich aber erstmal in einer mehrmonatigen Testphase bewähren, bevor das Unternehmen daran geht, dafür Aufträge zu vergeben. „Wir sind in der Entwicklung“, meinte Klaus Oberheim. Zu  Preisen und Kosten könne man seriös jetzt noch nichts sagen.

Glücklich zeigte sich der Kempener SPD-Bundestagsabgeordnete Udo Schiefner, Vorsitzender des Verkehrsausschusses im Bundestag. Es habe zahlreiche Gespräche gegeben, dass sich in Sachen Anzeige für die Bahnreisenden auch in Kempen etwas ändern muss. „Das zeigt, dass man als Abgeordneter nicht nur im Großen, sondern auch im Kleinen was bewegen kann.“ Es sei darüber hinaus keine Selbstverständlichkeit, dass solche Pilotprojekte in Kempen durchgeführt würden. Die Umstände, dass es so lange gedauert habe, seien vielfältig – technische Fragen, aber auch Corona habe sicher ihren Einfluss gehabt. „Aber Ende gut, alles gut, wenn es den Menschen hilft. Es ist auf jeden Fall eine deutliche Verbesserung. Die Deutsche Bahn tut was Gutes für Kempen.“