Gottesdienst Weltweit verbunden im Gedenken an Liu Xiaobo

Kempen · Am Montag gab es einen Gottesdienst und eine internationale Konferenz in der Thomaskirche.

Pfarrer Roland Kühne sprach bei der Gedenkfeier für Liu Xiaobo, Tienchi Martin-Liao übersetzte.

Foto: Reimann, Friedhelm (rei)

. (sk) „Wir sind weltweit verbunden in unserem Anliegen“, sagte Roland Kühne. Als Pfarrer und Menschenrechtsaktivist sprach er am Montag in der Thomaskirche bei einem Gedenkgottesdienst zum dritten Todestag des chinesischen Systemkritikers Liu Xiaobo. Weltweit war man bei dieser Andacht tatsächlich verbunden, denn der Gottesdienst wurde aufgezeichnet und online übertragen. Vor Ort lauschten rund 20 Besucher Kühnes Worten, die Tienchi Martin-Liao vom chinesischen PEN-Zentrum ins Chinesische übersetzte.

„Free Hongkong“ war auf einem Banner links des Altars zu lesen, auf der anderen Seite zeigte ein Gemälde Liu Xiaobo Arm in Arm mit seiner Frau Liu Xia. Auch sie wurde in die Gebete eingeschlossen: „Seine Frau wird ihm heute am Strand nahe sein“, sagte Kühne, denn Liu war nach seinem Tod 2017 eingeäschert und im Meer verstreut worden – ganz entgegen der chinesischen Gepflogenheiten.

Die Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und den chinesischen Behörden in Hongkong als Beispiel für Menschenrechtsverletzungen waren ebenso Thema wie die Unterdrückung der Uiguren in China  oder die Situation in Syrien. Der Wunsch nach Freiheit und Gerechtigkeit eine die Menschen weltweit, so Kühne in Gedenken an Liu Xiaobos Kampf. „Und wir geben nicht auf.“

Zuhörer schickten den Vortrag via Handy in die Welt, ein Tablet auf einen Stativ diente dem gleichen Zweck – brachte aber im zweiten Teil vor allem die Welt in die Thomaskirche, als Exil-Chinesen aus aller Welt zugeschaltet wurden, um über Liu Xiaobo zu reden.