Leben in Kempen Jung und Alt lernen voneinander
Kempen · Die Senioren-Initiative Kempen und die katholische Grundschule Wiesenstraße haben eine Kooperation beschlossen. Künftig soll es mehr Aktionen geben, an denen Kinder und Ältere Spaß haben und voneinander lernen.
(biro) Es ist noch nicht lange her, da interviewten Kinder der städtischen katholischen Grundschule Wiesenstraße Senioren im benachbarten Haus Wiesengrund zum Thema „Schule früher“. Wie es früher in der Schule zuging, wie es heute dort zugeht, das interessierte die Kinder für einen Beitrag in ihrer Schülerzeitung.
Projekte wie diese gibt es zwischen der Grundschule und der Senioren-Initiative Kempen mit ihrem Begegnungszentrum Haus Wiesengrund an der Wiesenstraße schon länger. Doch jetzt haben die Senioren-Initiative und die Grundschule einen Kooperationsvertrag geschlossen. Gemeinsam will man künftig noch mehr Angebote planen, an denen Jung und Alt Freude haben – und die ihnen die Möglichkeit geben, voneinander zu lernen. Durch ein regelmäßiges Miteinander wollen die Beteiligten auch die Generationsverständigung fördern. „Wenn diese Generationen zusammenkommen, sind alle glücklich“, sagte Schulleiter Stefan Ungruhe am Montag bei der Unterzeichnung des Kooperationsvertrages, „die älteren Herrschaften ebenso wie die Kinder, die glücklich sind, dass sie die Senioren glücklich gemacht haben.“
Die Schirmherrschaft hat Kempens Bürgermeister Christoph Dellmans (parteilos) übernommen, der scherzte, er sei jetzt zum zweiten Mal schon „Patenonkel“ an der Wiesenstraße. Denn die Grundschule hat im Sommer den Titel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ bekommen, auch dafür übernahm Dellmans bereits die Patenschaft. Die Stadtverwaltung stehe voll hinter der Kooperation der Grundschule mit der Senioren-Initiative, betonte der Bürgermeister. Bei gemeinsamen Aktivitäten beider Generationen könnten Barrieren abgebaut werden, Alt wie Jung könnten dadurch mehr Verständnis für einander entwickeln, damit sich eben Senioren nicht über laute Kinder, die Kinder nicht über langsame Senioren beklagten.
Ideen für erste gemeinsame Projekte zwischen Senioren-Initiative und Grundschule gibt es bereits. Unter anderem soll das gemeinsame Martinssingen wieder aufleben. Für Anfang November ist im Haus Wiesengrund ein Martinskaffee geplant, dann wollen auch Kinder dazukommen und mit den Senioren singen. Mittwochs ist Spielenachmittag im Haus Wiesengrund, dort könnten Kinder mit Senioren Gesellschaftsspiele spielen, so Schulleiter Ungruhe. Bei der Senioren-Initiative habe man schon über Lesepatenschaften nachgedacht, berichtete Werner Holtermann, Vorsitzender der Senioren-Initiative, ebenso über gemeinsame Bastelaktionen. Durch das Kennenlernen könnten schließlich Freundschaften erwachsen, malte Bürgermeister Dellmans ein Bild der Zukunft. Und vielleicht freue sich manche Familie auch über eine „Leih-Oma“ oder einen „Leih-Opa“.