Kölner Hauptbahnhof: Polizisten suchen Waffen bei Passanten

Köln (dpa/lnw) - Im Kölner Hauptbahnhof hat die Bundespolizei am Wochenende mehr als 200 Menschen auf Waffen kontrolliert. Die Beamten stellten drei Messer, einen Schlagring und ein gefährliches Werkzeug sicher.

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Die Bundespolizei hatte für zwei Abende und Nächte ein Waffenverbot im Hauptbahnhof verhängt. Eine Sprecherin wertete die Aktion am Sonntag als Erfolg: „Wir sind sehr zufrieden. Die Maßnahme hatte offenbar abschreckende Wirkung.“ Einen Schlagring und ein Messer hatte ein 15-Jähriger bei sich.

Mit dem befristeten Waffenverbot reagierte die Bundespolizei auf einen Anstieg der Gewaltdelikte im Bereich des Hauptbahnhofs. Per Aushang und mit Lautsprecherdurchsagen wurden Reisende darauf hingewiesen, dass es verboten sei, „gefährliche Werkzeuge aller Art“ mitzuführen - ansonsten drohe ein Zwangsgeld von 100 Euro.

An den Kontrollen waren laut Sprecherin mehr als 50 Beamte beteiligt. Sie konzentrierten sich demnach vor allem auf Männer, die erkennbar unter Alkohol- oder Drogeneinfluss standen. Ziel der Aktion war es, Gewaltstraftaten zu verhindern und Reisende zu schützen. Die Beamten leiteten acht Ermittlungsverfahren ein: Sieben wegen Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz und einen wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz.

Seit Jahresbeginn hat die Polizei an Bahnhöfen in mehreren deutschen Großstädten gezielt nach Waffen bei Passanten gesucht und dabei nach Angaben des Bundesinnenministeriums rund 60 Messer, Beile oder Baseballschläger beschlagnahmt. Die Aktion in Köln war die zweite in Nordrhein-Westfalen, nach einem Waffenverbot im Dortmunder Hauptbahnhof vor vier Wochen. Die Polizei kann nur zeitlich begrenzte Verbote aussprechen. Für ein dauerhaftes Verbot müsste es ein entsprechendes Gesetz geben.