Söder contra Laschet Laschets erster großer Wahlkampf-Fehler

Meinung · Zehn Wochen sind es noch bis zur Bundestagswahl. Und die Frage der Steuererleichterungen spaltet Unionschef Armin Laschet und CSU-Chef Markus Söder.

 Die Frage um Steuererleichterungen spaltet Unionschef Armin Laschet und CSU-Chef Markus Söder.

Die Frage um Steuererleichterungen spaltet Unionschef Armin Laschet und CSU-Chef Markus Söder.

Foto: Kay Nietfeld/dpa/Kay Nietfeld

Die Verwirrung um die Steuerpolitik der Union ist der erste große Fehler von Kanzlerkandidat Armin Laschet in diesem Wahlkampf. Inhaltlich und politisch. Und weil CSU-Chef Markus Söder dafür nicht in Mithaftung genommen werden will, geht er auf größtmögliche Distanz. Er schlägt keine Tür zu, aber Laschet die überraschende Absage an Steuererleichterungen um die Ohren. Zehn Wochen vor der Wahl ist das für CDU und CSU eine gefährliche Phase.

Es geht jetzt nicht mehr nur um einen Streit zwischen zwei Konkurrenten um die Kanzlerkandidatur, sondern um die Wahrung des mühselig erarbeiteten Vorsprungs der Union in Umfragen. Laschet hat sich in die Enge treiben lassen durch bohrende Fragen seit der Veröffentlichung des Wahlprogramms, woher die Union denn das Geld nehmen will für ihre Pläne, Familien und Unternehmen zu entlasten und gleichzeitig wieder die Schuldenbremse zu ziehen.

Blöd für den 60-Jährigen, dass die einzigen konkreten Vorstellungen in dem Programm ausgerechnet bei den Themen Wirtschaftswachstum, Steuern und Finanzen zu finden sind. Und die Hauptbotschaft von Laschet und Söder im Juni war: Ein Kreuz bei der Union bedeutet für viele Steuerentlastung – eine Stimme für Rot-Rot-Grün dagegen weniger Netto vom Brutto.