Interview 12 Antworten von Flüchtlingsseelsorger Guntermann
Seit dem 1. August ist Thomas Guntermann (52) der neue Flüchtlingsseelsorger der katholischen Region Krefeld-Meerbusch
Wer war der Held Ihrer Kindheit?
Es gab einige, Old Shatterhand zum Beispiel und viele andere, die anderen aus der Not geholfen haben und gerecht waren.
Welches Talent besäßen Sie gerne?
Gleichmut und Geduld — mit mir und anderen.
Welche Leistung bewundern Sie am meisten?
Wenn sich ein Mensch aus eigenem Antrieb positiv verändert — was schwierig ist. Wenn jemand seine Gesinnung positiv gestaltet, von allein ein Vorurteil aufgibt, nach einem tiefen Fall wieder aufsteht, jemand anderem eine unverdiente zweite Chance gewährt, freundlich zu jemandem ist — der das nicht ist —, für seine Überzeugungen und Werte nötigenfalls auch Nachteile in Kauf nimmt, gut zu sich und anderen ist.
Krefeld ist für mich . . .
. . . eine interessante, bunte und lebendige Stadt mit einigen wenigen Schwächen und vielen, vielen positiven Seiten. Eine Stadt, in der ich gerne arbeite und auch einkaufe.
Worüber ärgern Sie sich?
Wenn jemand wider besseren Wissen etwas macht, was er für falsch erkannt hat, nur weil es einer überholten Vorschrift entspricht oder er sich mit dem Thema, dem Menschen in Not oder auch seinem Vorgesetzten nicht auseinandersetzten will, wenn jemand einen anderen ausnutzt oder ihm schadet, wenn jemand eine Verbesserung verhindert, vielleicht weil es ihm selber nichts nutzt. Wenn jemand unbürokratische Hilfe verspricht und dann Formulare zusendet.
Wo können Sie am besten entspannen?
In der schönen Natur: im Garten, in schöner Landschaft, am, im und auf dem Meer.
Wohin ging Ihre schönste Reise?
Zu mir selbst, ansonsten mit meiner Frau fast egal wo hin — freundliche Menschen und schöne Landschaft am Ziel vorausgesetzt — und sonst mit Freunden nach Norwegen.
Was haben Sie zuletzt im Kino gesehen und wie war es?
Das ist zu lange her, ich bin so gar kein Kinogänger.
Für welchen Verein schlägt Ihr Herz?
Für meinen Sportverein TSV aus meinem kleinen Dorf — wegen des guten Miteinanders, und auch, weil da jeder Flüchtling unentgeltlich mitmachen darf.
Jeder Krefelder sollte einmal in seinem Leben . . .
. . . über den Tellerrand / die Stadtgrenze geschaut haben, mit Interesse auf das Andere und den Anderen.
Was ist für Sie der höchste kulinarische Genuss?
Gerne Gemüse aus dem eigenen Garten. Ansonsten: Im Atlantik selbst gefangener und frisch zubereiteter Fisch.
Was tun Sie, wenn Sie zehn Millionen Euro im Lotto gewinnen?
Lügen, glaube ich: Das das gar nicht so viel wäre, ich würde das Geld brauchen und eigentlich stünde es mir irgendwie zu. Es ist ein beliebtes Spiel in unserer Familie. Hoffen würde ich, dass ich einen (kleinen) Teil mit Genuss und Freude ausgeben, einen Teil zur Sicherung meiner Familie anlegen und einen freien Herzens für soziale Zwecke verschenken würde. ok