13 Prozent der Krefelder Migranten wählen mit
Die Liste „Union – Türk ve Islam Birligi“ stellt sechs von neun Mitgliedern.
Krefeld. Welche neun Migrantenvertreter künftig im neu geschaffenen Integrationsausschuss sitzen werden, steht seit Sonntagabend fest. 13 Prozent der rund 21000 Wahlberechtigten, also rund 2700, gaben ihre Stimme ab - mehr als 64Prozent von ihnen für die Liste "Union - Türk ve Islam Birligi".
CDU-Mitglied Mehmet Demir, der den ersten Listenplatz innehatte, freut sich über die sechs Sitze für die Union: "Jetzt werden wir uns dafür einsetzen, dass unser Wahlprogramm in Krefeld umgesetzt wird." Die Union fordert bilinguale Sprachförderung für Migrantenkinder und Integration durch Sport. Außerdem soll das Ausländeramt zu einem Service-Center umfunktioniert werden und "nicht weiter Angst und Schrecken verbreiten", so Demir.
Ähnliches wünscht sich auch Mustafa Ertürk, der große Gewinner der Wahl. Er holte als Einzelbewerber 331Stimmen. "Ich freue, mich, dass ich in Zukunft die Integrationspolitik in Krefeld aktiv mitgestalten kann", sagt er. "Und ich hoffe auf eine gute Zusammenarbeit mit den anderen Ausschussmitgliedern, damit wir gemeinsam etwas bewegen können."
Dass eine Kooperation möglich sein wird, davon ist Demir überzeugt. "Allerdings hätte ich mir gewünscht, dass Ertürk bereits vor der Wahl auf die Union zugegangen wäre."
Enttäuscht über das Ergebnis der Liste "Wir für Krefeld", die nur knapp zehn Prozent der Stimmen holte, zeigt sich Ana Maria Butzen. Sie errang als einzige der zehn Kandidaten einen Sitz im Integrationsausschuss. "Wir hatten mehr erwartet und mit mindestens drei Sitzen gerechnet", berichtet sie. "Schließlich waren wir eine sehr offene, internationale Liste."
Von der Liste "Internationale Krefelder", für die 5,5Prozent stimmten, schaffte es Hans-Michael Höhne-Pattberg als einer von drei Kandidaten in den Ausschuss. abs