Kinderbetreuung 14 neue Gruppen: Stadt baut Offene Ganztagsschule aus

Krefeld · Stadt muss sich sputen, denn ab 2025 besteht ein Rechtsanspruch auf einen Platz im offenen Ganztag. Doch die räumliche Situation in manchen Schulen erschwert den Ausbau.

Im Offenen Ganztag bleiben die Kinder in der Regel bis 16 Uhr in der Schule, machen da aber nicht nur Hausaufgaben.

Foto: dpa/Sven Hoppe

Einstimmig hat der Schulausschuss am Dienstagabend den weiteren Ausbau der Offenen Ganztagsschule (OGS) beschlossen. Die Stadt soll nun Fördergelder beim Land für die Einrichtung von 14 zusätzlichen OGS-Gruppen ab dem Schuljahr 2021/22 beantragen. Eine neue OGS-Gruppe gibt es ab Sommer an Linden-, Pestalozzi-, Regenbogen-, Süd-, Königshof-, Buscher Holzweg-, Sollbrüggen- und Heinrichschule; 1,5 neue Gruppen an Bismarck- und Brüder-Grimm-Schule, hinzu kommen noch einige halbe OGS-Gruppen. Wie groß der OGS-Bedarf an Förderschulen ist, steht noch nicht fest.

Klar ist dafür, dass die Stadt sich sputen muss, gilt doch ab 2025 ein Rechtsanspruch auf einen Platz im offenen Ganztag. Daher wurde bereits 2018 beschlossen, dass jedes Jahr 15 neue Gruppen etabliert werden, um stadtweit auf eine Abdeckungsquote von 60 Prozent zu kommen, in sozial belasteten Vierteln in der Innenstadt oder im Südbezirk will die Stadt noch mehr. Aktuell liegt man bei 48,5%. Als Britta Oellers (CDU) kritisch nachfragte, warum es im kommenden Schuljahr „nur“ 14 neue Gruppen gebe, verteidigte Annelie Wulff (Grüne) die Stadt und sprach von einer Herkulesaufgabe. Tatsächlich räumte Schulamtsleiter Jürgen Maas räumliche und personelle Defizite ein, die verhinderten, dass alle Ausbauwünsche realisiert werden können. So konkurrieren vielerorts die OGS-Räume mit den ebenso dringend erforderlichen Mensen und Küchen für die Verpflegung der Kinder. Das hat zur Folge, dass jetzt an vier Grundschulen OGS-Gruppen zurückgestellt werden müssen: an der Mariannen-, St. Michael-, Buchen- und Grotenburgschule.

Für die SPD lobte Katharina Nowak das Ausbauprogramm, sie fragte aber nach den – schon vom Stadtsportbund monierten – „deutlichen Defiziten“ bei den Sportangeboten. So fand auch schon vor Corona nur die Hälfte der avisierten Sportstunden tatsächlich statt. Eine Erklärung der Stadt: Nach Schule, Mittagessen und Hausaufgaben fehle oft schlicht die Zeit für Sport.