Krefeld 1600 Besucher beim "School Battle" Jubiläum

Selbstbewusst treten die Schüler in der Königsburg vor großem Publikum auf.

Das "School Battle" war zum Jubiläum so gut besucht, wie noch nie zuvor.

Foto: Lukas Hübinger

Krefeld. Vor über tausend Menschen einfach nur abgehen, abtanzen, abfeiern: Maria-Montessori-Gesamtschule vs. Maria-Sibylla-Merian-Gymnasium vs. Gymnasium am Moltkeplatz. An Selbstbewusstsein und Mut mangelte es den Schülern beim Auftakt des Krefelder School Battles nicht. Bei ehrlicher Unterstützung durch die Mitschüler kann man ja auch mal was riskieren: einen Striptease etwa, einen lasziven Tanz zur Titelmusik von „Fifty Shades of Grey“ oder einen falschen Riesenjoint, mit den Mitschülern gepafft.

Mal provokativ, mal lustig, mal kreativ inszenierten sich die Abiturjahrgänge in der Nacht von Freitag auf Samstag in der Königsburg. Es ist das erste Mal, dass das Battle in dieser Location ausgetragen wird — rund 1600 Menschen waren beim 10. Jubiläum des Partyformats dabei. Kurz nach Mitternacht ist der Club voll. „Sehr voll“, findet die 17-jährige Alina Horny, die dank eines „Muttizettels“ zum ersten Mal eine Party in der Königsburg miterleben darf. „Die Stimmung ist super, alle tanzen, die Musik ist gut. Ich habe es mir aber nicht so groß vorgestellt“, sagt sie. Dann geht es los. Veranstalter André Rücker kündigt die Montessori-Schule an. Die Menschenmassen rücken näher an die Bühne heran. Es folgen rund 15 verschiedene Tanzperformances, alle im Bereich von einer Minute. Die Tänzer auf der Bühne wechseln so schnell wie die Musik und das Thema. Nach einer Pause folgt der Auftritt der nächsten Schule. Erst nach zwei Uhr morgens sind alle drei durch.

School Battle in der Königsburg
31 Bilder

School Battle in der Königsburg

31 Bilder

Purcak „Purci“ Cakirca und Laura Engler haben von ihren Plätzen einen perfekten Blick auf die Bühne. Sie sitzen auf einer Brücke, hoch über den Köpfen der tanzenden Masse. Als Mitglieder der Jury bewerten sie sowohl die Idee wie auch die Umsetzung der verschiedenen Performances. „Man hat gemerkt, dass der Zusammenhalt sehr gut“, lobt Cakirca die Montessori-Schule. Auch Rücker ist Teil der Jury sowie ein Vertreter der Westdeutschen Zeitung, die Kooperationspartner des School Battles ist.

Die Schulen sind aber nicht komplett dem Urteil der Jury ausgesetzt. In die Wertung fließt auch ein, wie viele Karten im Vorfeld durch die Schulen verkauft wurden und mit welcher Lautstärke die Unterstützer jubeln. „50 Prozent der Eintrittsgelder fließen direkt in die jeweilige Abiturkasse“, erklärt Rücker. Da kommt schon einiges zusammen.

Nach den Vorrunden ziehen dann die drei Schulen mit den meisten Punkten ins Finale ein. Die besten Tänzer mit dem besten Support erhalten 1000 Euro. Platz zwei und drei bekommen jeweils 500 Euro. Rücker weiß aber aus Erfahrung: „Alle, die hier nicht gewinnen, sind erstmal zu Tode betrübt.“ Kein Wunder, die Teilnehmer haben alle viel Arbeit investiert.

„Wir haben zwei Monate lang ein- bis zweimal in der Woche geprobt“, erzählt Eva Kehrbusch von der Montessori-Schule. „Es war aufregend, vor so vielen Leuten auf der Bühne zu stehen, es war aber auch ein sehr gutes Gefühl.“ Alle aus der Stufe hätten sich engagiert und sogar viele Lehrer seien in dieser Nacht gekommen. Alle Schüler, die zur Battle-Party gekommen sind, halten ihre Schule für die beste und sind absolut siegessicher. Auch diejenigen, die erst beim nächsten Termin antreten. Das gemeinsame Ziel, die vielen Proben, der Spaß beim Tanzen, all das schweißt zusammen. Niemand drängt sich bei den Auftritten in den Vordergrund, niemand bleibt außen vor. Voller Stolz wird die eigene Schule vertreten, auf der Bühne und daneben. Trotzdem werden auch die Auftritte der gegnerischen Schulen unterstützt. Bei allem Ehrgeiz stehen der Spaß und die Party immer noch klar im Vordergrund.