Aegir-Pleite verschärft Probleme der Schwimmvereine

Mit der Schließung des Bades an der Duisburger Straße fehlen noch mehr Schwimmzeiten für Vereine.

Krefeld. Die Zukunft des hochklassigen Schwimmsports in Krefeld steht auf dem Spiel. Nach der Schließung des Schwimmbeckens der Schwimmsportfreunde Aegir an der Duisburger Straße in Uerdingen fehlen den Vereinen Wasserzeiten, und auch wenn es bei Aegir mit einem Insolvenzplan weiter gehen sollte, bleibt das Becken geschlossen. Eine Sanierung des Beckens würde 200 000 bis 300 000 Euro kosten.

„Man muss noch abwarten, was passiert“, sagt Dieter Hofmann, Vorsitzender des Stadtsportbundes. „Es müssen Gespräche geführt werden, mit der Sparkasse, mit dem SV Bayer Uerdingen“, erklärt Hofmann. In jedem Fall steht Aegir „aber ohne Schwimmbecken“ da, wie Hofmann erklärt.

Ein Schwimmverein ohne Schwimmbecken wäre kein Novum, es gibt durchaus Vereine, die durch die Benutzung anderer Wasser-Kapazitäten überleben. Doch es bleibt das Problem, dass in der kommenden Winterzeit Wasserzeiten fehlen. Politik und Verwaltung hatten den Bau eines Sportbades aus Kostengründen weit nach hinten verschoben.

Das Sport- und Bäderamt in Person von Detlef Flick hat bereits einen Notfallplan ausgearbeitet. Wie das vorhandene Defizit ausgeglichen werden kann, ist jedoch offen. Denn kein Verein wird gerne auf Wasserzeiten verzichten.

Beim SV Bayer Uerdingen sieht der Vorsitzende Harald Pielartzik „einen Engpass, der nicht zu unterschätzen ist“. Zwar habe der SV Bayer von allen Schwimmvereinen die wenigsten Probleme mit den Schwimmzeiten, wisse aber auch nicht, wie es weiter gehen soll. „Wir müssen uns mit der IG Schwimmen an einen Tisch setzen“, sagt Pielartzik.

„Für eine Übernahme des Aegir-Geländes gibt es beim SV Bayer keinen Masterplan“, versicherte der SV-Bayer-Vorsitzende und stellte klar, dass die Dampflieferungen an Aegir (die WZ berichtete exklusiv) nicht erfolgt seien, weil es nicht die notwendige Tüv-Abnahme gab. Ob und wie zusätzliche Wasserfläche geschaffen werden kann, ist aus seiner Sicht offen.

Der Stadtsportbund als Vertreter aller Verein in Krefeld weiß um die Alternativen, die allerdings bisher im Etat der Stadt dem Rotstift zum Opfer gefallen sind. Ein Sportbad sollte entweder als Anbau im Bockumer Schwimmbad (Kosten: rund drei Millionen Euro) oder, wie es die Schwimmvereinigung Krefeld vorgeschlagen hatte, als Traglufthalle für den Winter auf dem Außenbecken des Badezentrums Bockum (geschätzt rund 350 000 Euro) realisiert werden. Auch die Sanierung der Aegir-Anlagen wäre möglich.

Dieter Hofmann weist darauf hin, dass über die Gelder für den Sport im Rathaus entschieden wird: „Wir müssen das begleiten, können aber nur beratend tätig werden und können versuchen, die Politik zu beeinflussen.“

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