Was hat Sie an der Rolle Beat überzeugt?
"Beat" Krefelder spielt Hauptrolle in Amazon-Serie
Krefeld · Schauspieler Jannis Niewöhner feiert Premiere beim Streamingdienst Amazon. Was ihn an der Serie „Beat“ fasziniert, erklärt der Krefelder im Interview.
Beat ist die Geschichte von Robert Schlag (Jannis Niewöhner), genannt Beat. Der Berliner Club-Promoter ist ein Grenzgänger, der jeden Aspekt des Berliner Nachtlebens auskostet. Weltweit handelt das organisierte Verbrechen skrupellos mit allem, was Geld bringt: Drogen, Menschen, Waffen und Organen. Die einzige Chance, die den staatlichen Behörden bleibt, um an die Hintermänner des kriminellen Netzwerks für Organhandel zu kommen, sind unkonventionelle Methoden. Für Beat genau der Richtige ist.
Niemand ist so gut vernetzt wie er. Egal, was du brauchst, wen du suchst: Beat hat den richtigen Kontakt, kennt die richtigen Leute. Auf der Jagd nach den Drahtziehern des perfiden Systems wird Beat bald von seiner eigenen Vergangenheit eingeholt, gerät schnell an seine persönlichen Grenzen.
Für den Hülser Niewöhner ist die Internetserie eine Premiere. Der 26-Jährige machte seine ersten Erfahrungen mit der Schauspielerei als Zehnjähriger an der Seite von Jan Josef Liefers und Axel Prahl im Münsteraner Tatort „Fakten, Fakten“. Bekannt wurde er dann durch seine Rolle als Tim Carsten im Film „TKKG – Das Geheimnis um die rätselhafte Mind-Machine“. Es folgten Auftritte in mehr als 20 Kinoproduktionen, in diversen Fernsehserien und Filmen, darunter Titel wie Saphirblau, Jonathan, 4 Könige, Maximilian – Das Spiel von Macht und Liebe.
Niewöhner wohnt heute in Berlin. Im vergangenen Jahr konnte er sich Hoffnungen auf eine Oscar-Nominierung in der Kategorie „Bester fremdsprachiger Film“ machen. Elf deutsche Kinoproduktionen wurden für das Jahr 2017 von Fachleuten aus der Filmbranche eingereicht.
Darunter waren auch zwei Filme mit Niewöhner in den Titel- und Hauptrollen. „Jonathan“, der bei seiner Weltpremiere auf der 66. Berlinale Kritiker und Festivalbesucher gleichermaßen begeisterte und der schon weltweit auf Festivals beachtet wurde. Darüber hinaus wurde aus den Produktionen der Jahres 2016/17 auch der Film „Jugend ohne Gott“, eine Neuverfilmung des gleichnamigen Romans von Ödön von Horvath ausgewählt.
Jannis Niewöhner: Die Geschichte von Norbert Eberlein ist unheimlich gut geschrieben. Man fragt sich beim Lesen, wie er es schafft, all die unterschiedlichen Personen und Welten zusammenzuführen. Diese Komplexität der Geschichte hat mich überzeugt.
Wie verändert sich Beat im Laufe der Geschichte?
Niewöhner: Beat hat einen sehr intensiven, vielschichtigen Charakter. Was er durchmacht und wie er sich dabei verändert, ist sehr spannend. Beat läuft die ganze Zeit weg – vor dem Tag, vor der Ruhe, vor dem sich Fallen lassen. Er läuft vor der Verantwortung gegenüber der Gesellschaft weg, vor dem eigenen moralischen Empfinden und vor dem Mut, über die eigenen Angstgrenzen hinauszugehen. Im Verlauf der Serie will Beat allerdings mehr über seine eigene Geschichte erfahren. Er lässt immer mehr zu, seine Einstellung als Mensch zu verändern, neu zu überdenken und seinen Egoismus abzulegen.
Würden Sie sagen, dass die Serie authentisch ist?
Niewöhner: Die Locationscouts haben authentische Motive gefunden, vor allem für die Clubszenen. Als ich zum ersten Mal in den Club gekommen bin, waren 400 Komparsen dort. Wir haben eine ganze Woche in dem dunklen Bunker gedreht, es lief die ganze Zeit Musik. Die Szenen im Club haben mir ein stimmiges Gefühl gegeben. Wir erzählen die Welt mit einer neuen Echtheit. Der Exzess passiert wirklich. Red
Die Serie „Beat“ feiert am Freitag, 9. November, seine Premiere beim Streamingdienst Amazon-Prime. Episodenanzahl: 7 Episoden à 60 Minuten (Dauer zwischen 52 und 68 Minuten).