Arbeitslosenzahl im Agenturbezirk Krefeld erneut gestiegen - Kältewelle als Ursache

Krefeld. Die Kälteperiode im Februar habe zu dem erneuten Anstieg der Arbeitslosenzahl im Agenturbezirk Krefeld geführt. Das gab die Agentur für Arbeit Krefeld am Mittwoch bekannt. Betroffen habe das die Angestellten in den witterungsabhängigen Branchen wie etwa Bauarbeiter.

„Ich sehe aber dennoch keine negative Trendwende auf dem Arbeitsmarkt in der Region. Die Arbeitslosigkeit liegt zwar erstmals wieder auf Vorjahresniveau, ohne den saisonalen Effekt jedoch sicherlich noch darunter“, kommentiert Ingo Zielonkowsky, Leiter der Krefelder Arbeitsagentur, die aktuelle Situation.

„Viele Arbeitgeber mit Tätigkeiten in den Außenberufen, wie im Garten- und Landschaftsbau, haben ihren Mitarbeitern eine feste Wiedereinstellungszusage gegeben, sobald die Witterung eine Arbeitsaufnahme wieder erlaubt. Dafür, dass sich der Arbeitsmarkt weiter im Aufschwung befindet, spricht auch die hohe Zahl der gemeldeten Stellen. 1.170 neue sozialversicherungspflichtige Stellen, so viele wie noch nie in einem Februar.“

Insgesamt waren in Krefeld und im Kreis Viersen 23.626 Personen arbeitslos, 0,6 Prozent oder 144 Personen mehr als im Januar und 0,5 Prozent mehr als vor einem Jahr. Nur im Stadtgebiet Krefeld waren im Februar 12.239 Menschen arbeitslos, das sind nur 16 weniger als im Januar.

Trotz des geringfügigen Anstiegs der Arbeitslosigkeit liegt die Arbeitslosenquote im Bezirk der Agentur für Arbeit Krefeld unverändert bei 8,8 Prozent. Im Februar 2011 lag sie ebenfalls bei 8,8 Prozent. Aktuell werden 7.211 Arbeitslose von der Arbeitsagentur betreut, 115 mehr als im letzten Monat. Die Zahl der Arbeitslosen, die in den Jobcentern Krefeld und Kreis Viersen in der Grundsicherung (SGB II) gemeldet waren, stieg gegenüber Januar auch leicht um 29 Personen auf jetzt 16.415. Die Zahl der Arbeitslosen ist jedoch keine statische Größe. So konnten im Laufe des Monats 4.065 Männer und Frauen aus verschiedenen Gründen ihre Arbeitslosigkeit beenden, und 4.194 mussten sich (wieder) arbeitslos melden.

Während die Zahl der Arbeitslosen im Stadtgebiet Krefeld gegenüber Januar leicht um 16 Personen abnahm, und die Arbeitslosenquote damit wie im Vormonat bei 10,8 Prozent liegt, stieg die Zahl der Arbeitslosen im Kreis Viersen um 160 Personen. Die Arbeitslosenquote hier liegt nun bei 7,4 Prozent, 0,1 Prozentpunkte höher als im Januar.

Im Geschäftsstellenbezirk Kempen (Kempen, Grefrath, Tönisvorst) betrug die Quote 5,9 Prozent (Januar: 5,9%), im Geschäftsstellenbezirk Nettetal (Nettetal, Brüggen) 7,9 Prozent (Januar: 7,7%) und im Geschäftsstellenbezirk Viersen (Stadt Viersen, Niederkrüchten, Schwalmtal) 9,3 Prozent (Januar: 9,2%).

Auch die Unterbeschäftigung, die zusätzlich die Entlastung durch arbeitsmarktpolitische Instrumente abbildet, ist leicht auf aktuell 11,5 Prozent gestiegen. Vor einem Jahr betrug sie allerdings noch 12,1 Prozent. Damit habe sie sich im Jahresvergleich deutlich positiver entwickelt als die Arbeitslosenquote, so die Arbeitsagentur. Dies sei ein Indikator dafür, dass der Rückgang der Arbeitslosigkeit überwiegend auf Markteffekte und nicht nur auf den Einsatz arbeitsmarktpolitischer Instrumente zurückzuführen sei (z.B. Weiterbildung).

Im Februar wurden 1.170 neue sozialversicherungspflichtige Stellen gemeldet, 58 Prozent mehr als im Januar und 20 Prozent mehr als vor einem Jahr. „Die Nachfrage nach Arbeitskräften zieht wieder an. Auch die alljährliche Frühjahrsbelebung im März und April wird zu weiteren Beschäftigungsimpulsen führen“, so Zielonkowsky. Gesucht würden alle Qualifikationen — vom Helfer bis zur Führungskraft.

Die Schwerpunkte lägen nach wie vor in den Berufsgruppen der Metall- und Elektrobranche, im Pflege- und Gesundheitsbereich sowie im Bereich der Verkehr- und Logistikberufe. Bei einigen Berufen - wie zum Beispiel bei Ingenieuren und in der Pflege - werde es schwieriger, den Bedarf an Arbeitskräften zu decken. Rund 80 Prozent der neuen offenen Stellen wurden für unbefristete Tätigkeiten gemeldet. Der weitaus größte Teil aller Stellen seien Vollzeitstellen.