Niederlassung Rheinland Autobahnen werden von Krefeld aus geplant

Krefeld · Thomas Ganz wird künftig die neu gegründete Niederlassung Rheinland der Autobahn GmbH leiten. Krefeld wird dann eine von zehn Niederlassungen in Deutschland sein.

 Thomas Ganz ist Direktor von der Autobahn GmbH und wird auch ständiger Ansprechpartner in Krefeld sein. 

Thomas Ganz ist Direktor von der Autobahn GmbH und wird auch ständiger Ansprechpartner in Krefeld sein. 

Foto: Andreas Bischof/Andreas Bischof Tel.+49(0)171285

An der Wand des Konferenzraumes hängt ein Bild der Leverkusener Rheinbrücke. Eine Visualisierung, wie das marode Bauwerk in Zukunft mal aussehen könnte. Nach der Sanierung, die aber wohl noch Jahre dauern wird. Das derzeit wichtigste Verkehrsvorhaben in Nordrhein-Westfalen wird Thomas Ganz bald steuern müssen – aus seinem Büro in Krefeld heraus: Ganz wird künftig die neu gegründete Niederlassung Rheinland der Autobahn GmbH leiten. Er wird der Herr über mehr als 1200 Kilometer Autobahn an Rhein und Ruhr sein. Ebenso viele Mitarbeiter wird Ganz dann ab dem 1. Januar 2021, wenn die Bundesgesellschaft Autobahn GmbH die Geschäfte vom Landesbetrieb Straßen NRW übernimmt, beschäftigen. Krefeld wird dann eine von zehn Niederlassungen in Deutschland sein.

In allen Bundesländern
sollen die gleichen Regeln gelten

Neben dem Standort in Hamm (Westfalen) die einzige oberste Leitstelle in NRW. Vor der Tür liegt dann künftig auch der sechsspurige Ausbau der A57, der sich noch im Planfeststellungsverfahren befindet, bis 2023 aber fertiggestellt sein soll. Eine Prognose dazu aber will Direktor Thomas Ganz, ein Bauingenieur aus Voerde, nicht abgeben.

Mit dem Jahreswechsel übernimmt die Infrastrukturgesellschaft des Bundes die Verantwortung für Planung, Bau, Betrieb, Erhaltung, Finanzierung und Verwaltung der Autobahnen. Bisher lag die Zuständigkeit bei den 16 Ländern. Im Zuge der Bund-Länder-Finanzbeziehungen einigten sich die Länder und der Bund 2017 auf die Reform der Bundesfernstraßenverwaltung. „Es werden künftig gleiche Standards für alle Länder gelten. Wir wollen bundesweit denken, alles soll aus einer Hand kommen“, sagt Ganz.

Bei einer Netzdichte von 96 Meter Autobahn pro Quadratkilometer, weiß der Direktor, was auf ihn und seine Mannschaft zukommt: „Im Rheinland planen, bauen, erhalten und betreiben wir in einem der dicht besiedelten Räume Europas eines der engmaschigsten Autobahnnetze überhaupt.“

Bis Ende Dezember soll der Übergang organisiert werden. Ein Aufbauteam von 22 Leuten ist geschaffen worden, bald sollen es 50 sein. Die Niederlassung am Ostwall soll dann an die Hansastraße umziehen. In die Räume, die aktuell noch von der Landesbehörde Straßen NRW genutzt wird. Die Büroräume am Ostwall könnten aber noch als zusätzliche Plätze gehalten werden. Viele Mitarbeiter des Landesbetriebes würden dann auch für die Autobahn GmbH arbeiten, so Ganz, der sagt: „Wir wollen einen nahtlosen Übergang schaffen. Die Kunden auf den Straßen dürfen nicht auf negative Weise merken, dass sich etwas geändert hat.“ Darüber hinaus aber suche die neue Gesellschaft noch „händeringend Mitarbeiter.“ Ingenieure, Techniker, Verwaltungsleute, Brückenbauer und Experten für Großräume und Schwertransporte – Fachkräfte werden überall gebraucht.

Die Entscheidung, Krefeld in den Rang einer der zehn Niederlassungen zu heben, sei einfach gewesen, erzählt Ganz. Die beiden Autobahnniederlassungen von Straßen NRW befanden sich schon in Krefeld und Hamm. Hier greift man das Bewährte auf. Als Außenstellen werden die Häuser in Essen, Euskirchen und Köln fungieren. Zudem unterstehen der Niederlassung 15 Autobahnmeistereien im Rheinland und im westlichen Ruhrgebiet. Ganz ist seit 25 Jahren im Straßenbetrieb zu Hause, zuletzt leitete er die Regionalniederlassung in Mönchengladbach von Straßen NRW. Im Detail werde es künftig noch um die bessere Lenkung der Verkehre gehen: Wie soll der Verkehr in Ballungsräumen geführt werden? Dazu brauche es auch ein besseres Management für Störungen im Stau- und Transitland NRW und für Baustellen. Auch das Thema Automatisiertes Fahren soll vermehrt auf die Tagesordnung kommen.