Baustelle der SWK: Hilferuf vom Jungfernweg
Anwohner fühlen sich von einer Baustelle der SWK belästigt — und zwar viel länger als geplant.
Krefeld. Vom Jungfernweg erschallen Hilferufe: Seit November verlegen die Stadtwerke östlich der Hauptpost in offener Bauweise neue Trinkwasser- und Abwasserrohre. „Das Chaos in der Straße wird immer belastender und lässt uns zunehmend verzweifeln“, erklärt nun einer der Anwohner in einem Brief an die WZ.
Besonders zu leiden haben die Bürger offenbar darunter, dass die Parkplatznot in der Innenstadt noch größer wird. Auf dem 220 Meter langen Abschnitt fallen rund 30 Parkplätze weg. „Vielleicht können Sie sich vorstellen, wie verzweifelt man ist, wenn man einfach nicht mehr weiß, wohin mit seinem Auto“, so der Anwohner. Auch Garagenzufahrten seien nicht mehr zugänglich.
Subjektiv haben die Betroffenen auch das Gefühl, dass die Politessen auf den Parkflächen am Dampfmühlenweg besonders fleißig Knöllchen verteilen. „Etliche Anwohner haben innerhalb einer Woche zwischen fünf und sieben Verwarnsgelder bekommen“, heißt es in dem Schreiben.
Zudem wollen die Anlieger erfahren haben, dass sie noch „bis in den August hinein“ mit den Problemen der Baustelle leben müssten. Laut der SWK-Ankündigung im Internet hätten die Arbeiten eigentlich Ende April beendet sein sollen.
Auf Anfrage versucht SWK-Sprecher Dirk Höstermann, die Hintergründe aufzuklären. „Es ist richtig, dass es Verzögerungen gegeben hat. Wir gehen jetzt davon aus, dass die Arbeiten im Juli, auf jeden Fall aber noch vor den Sommerferien abgeschlossen sind.“ Die Ferien beginnen in diesem Jahr am 25. Juli.
Zu ersten Verzögerungen von rund einem Monat sei es bereits bei der Ausschreibung des Projekts gekommen. Der strenge Winter mit wochenlangen Baupausen habe einen weiteren Teil beigetragen. Dazu kamen technische Probleme, die nicht voraussehbar gewesen seien.
Höstermann: „Wir haben festgestellt, dass mehrere Leitungsstränge anderer Träger nicht den vorgeschriebenen Abstand zu unseren neuen Leitungen hatten.“ Deshalb seien eine Reihe zusätzlicher Arbeiten angefallen, die letztlich die drei Monate zusätzliche Bauzeit ausgemacht hätten.
Ein schwacher Trost für die Anwohner, die in ihrem Brief feststellen: „Diese Zustände halten wir keine weiteren vier Monate aus.“ Das Knöllchen-Problem werde man versuchen auf dem „kurzen Dienstweg“ mit den zuständigen Behörden zu lösen.