Bockum Bei Gegenverkehr wird Grenzstraße zum Nadelöhr
Nur der Abschnitt zwischen Tiergarten- und Uerdinger Straße ist Einbahnstraße. Das führt zu brenzligen Situationen für Autofahrer.
Krefeld. Die Polizei sieht keinen Gefahrenschwerpunkt auf der Grenzstraße Höhe Tiergartenstraße. Dabei grenzt es schon fast an ein Wunder, dass es hier nicht mehrmals in der Woche zu Unfällen kommt. Dieser Meinung ist zumindest Anwohner Hartmut Horbeck, der immer wieder in der Bezirksvertretung Ost auf die verwirrende Verkehrsführung und die problematische Parksituation auf dem Teilstück zwischen Oppumer- und Tiergartenstraße hinweist. Bei einem Treffen vor Ort gestern wäre es fast zu einem der befürchteten Unfälle gekommen, wenn die Autofahrer nicht so rasch reagiert und gebremst hätten.
Nur wenige wissen vermutlich, dass der Abschnitt der Grenzstraße zwischen Oppumer- und Tiergartenstraße beidseitig befahrbar ist, während der weitere Teil Richtung Uerdinger Straße eine reine Einbahnstraße ist. Etwa 50 Meter vor der Kreuzung Tiergartenstraße weist ein entsprechendes Verkehrsschild auf Gegenverkehr hin. Das ist bei den rechterseits zahlreich parkenden Autos aber leicht zu übersehen.
Statt nach dem Abbiegen von der Oppumer Straße die vorgeschriebene rechte Fahrspur zu nutzen, wechseln viele Pkw wegen parkender Lkw und Pkw direkt auf die linke Spur — und geben Gas. Wenn ihnen wenig später im Kreuzungsbereich ein Linksabbieger aus der Tiergartenstraße entgegenkommt, ist der Schreck zunächst für Ortsunkundige groß. Ausweichen und kurz an den Straßenrand fahren ist wegen der parkenden Autos einerseits und dem gegenüberliegenden höher gelegten Radweg kaum möglich. „Die Lösung wäre eine durchgehende Einbahnstraße“, sagt Horbeck.
Dass das bislang nicht geschehen ist, hängt seines Erachtens nach mit dem TAG-Gelände an der Glockenspitz zusammen. Die täglich dort ankommenden Lastwagen fahren über die Grenzstraße auf und über die gegenüberliegende Rote-Kreuz-Straße wieder runter von dem Gelände. Doch da es von hier aus nur rechts herum in die entgegengesetzte Richtung von A 57 und B 288 geht, fahren die meisten Lkw laut Horbeck oftmals zurück durch das Wohngebiet über Tiergarten- und Grenzstraße. „Ein vorprogrammiertes Nadelöhr.“ Auch für Rettungs- und Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr, die statt über die Roonstraße rascher über die Grenzstraße Richtung Stadtwald und Verberg fahren können.
„Die Situation wird sich in den nächsten Monaten hier im Viertel noch verschlimmern“, sagt Horbeck. Zum einen bekommt das Altenheim der Diakonie ein neues Haus. Zum anderen werden rund um den Zoo die Kanäle der Karl-Hügel-Straße von Grotenburg- bis Schönwasserstraße (Mai bis Oktober) und der Kaiserstraße von Tiergarten- bis Uerdinger Straße (Mai bis November) erneuert. Was fehlt, sei ein zeitgemäßes Verkehrskonzept.