Bekommt Krefeld eine Trinkwasser-Flatrate?

Die SWK überlegen einen solchen Schritt, der Verein Haus und Grund warnt vor den Folgen.

Krefeld. Die Überlegungen zur Trinkwasser-Flatrate der SWK haben den Verein Haus & Grund auf den Plan gerufen. Deren Geschäftsführer Michael Heß mahnt zur genauen Prüfung eines solchen Schrittes.

Auf einer Pressekonferenz zur Jahresbilanz hatte das neue Vorstandsmitglied der SWK, Kerstin Abraham, von den Problemen gesprochen, die das Wassersparen der Krefelder Kunden auslöst. Wenn der Verbrauch von Trinkwasser zurückgehe, so Abraham, stiegen die Kosten für die Wartung und Durchspülung der Leitungen und Kanäle. Deshalb denke man im Unternehmen über die Einführung eines Festpreises nach, der unabhängig vom Verbrauch ist.

Dieses Vorhaben müsse nochmal genauestens auf den Prüfstand, sagt Michael Heß, Geschäftsführer von Haus & Grund. Heß spricht von rechtlichen Folgen für die Betriebskostenabrechnungen in Mietverhältnissen oder Wohungseigentümergemeinschaften, die nicht ausreichend bedacht seien. Zudem gibt Heß zu bedenken, „soll sich niemand der Illusion hingeben, dass durch eine Flatrate die Kosten der Verbraucher sinken werden“.

Auch vor dem Hintergrund, dass Hauseigentümer in den vergangenen Jahren verpflichtet worden sind, dafür zu sorgen, dass Energie- und Wasserverbrauch sinken, müsse die Frage gestellt werden, „ob es zeitgemäß ist, eine solche Flatrate mit dem erklärten Ziel einzuführen, den stetig sinkenden Frischwasserverbrauch zu steigern, um damit Sanierungskosten bei den Abwasserkanälen zu vermeiden“, sagt Heß.

Die Diskussion um den Kanal-Tüv erscheinen nun nachvollziehbar, vor allem das Eintreten dafür jener Ratspolitiker, die auch im SWK-Aufsichtsrat säßen, da er ja ebenfalls für eine höhere Auslastung der Abwasserrohre sorgen werde. Heß: „Fraglich ist allerdings, wem mancher Entscheidungsträger zuvörderst verpflichtet ist — den Interessen der Bürger oder den Interessen des Unternehmens.“