Stephanstraße: Anlieger wehren sich gegen den Ausbau
Ein 60 Meter langer Abschnitt wird zur verkehrsberuhigten Zone. Betroffene wollen mitreden.
Mitte. Sechs Anlieger-Familien der Stephanstraße haben ein Papier eingereicht, in dem sie die Verwaltung darum bitten, die Kosten für den Ausbau der Straße finanziell im Rahmen zu halten. „Es ist an der Zeit, dass nicht nur die Wünsche der kommunalen Entscheidungsträger mit Änderungsplänen, sondern auch die Vorschläge betroffener Bürger mit in die Entscheidungen einfließen“, erklärt Hildegart Düsterwald, Sprecherin der Straßengemeinschaft.
Der Hintergrund: Im März hatte die Bezirksvertretung Krefeld-Mitte ihren Beschluss vom Januar aufgehoben und auf Anregung von Planungsdezernent Martin Linne die Planung zur Umgestaltung der Gassen Stephanstraße und der Dreikönigenstraße zur Spielstraße beschlossen. Betroffen ist jeweils ein rund 60 Meter langer Abschnitt zwischen Westwall und Breite Straße.
Im Zuge des Umbaus zur Spielstraße werden auch die Gehsteige an der Stephanstraße überflüssig. Die seien aber noch gut erhalten, erklärt Anwohner Karl-Heinz Stock. Statt die komplette Straße zu sanieren, sei es deshalb sinnvoller und vor allem kostengünstiger, nur die Fahrbahn in Angriff zu nehmen.
„Nach unserem Eindruck wird hier eine Maßnahme durchgedrückt, die man wirtschaftlicher und schonender für die betroffenen Bürger gestalten könnte. Aber sind die überhaupt ein Faktor?“, erklären die Anwohner, die sich auch an Ministerpräsidentin Hannelore Kraft gewandt haben.
Zu einem möglichen Baubeginn möchte sich der städtische Fachbereich Tiefbau aufgrund noch fehlender Beschlüsse (Bauausschuss) noch nicht äußern. Der Ausschuss tagt erst wieder nach den Sommerferien am 13. September. Danach müssten rund zwei Monate für die Ausschreibung des Straßenbaus kalkuliert werden. Die Stadtwerke wiederum warten auf ein Signal der Tiefbauer für den Beginn ihrer Arbeiten.
Auf der sechs Meter breiten Stephanstraße werden die SWK Gas-, Trinkwasserleitungen und den Kanal erneuern. Auf der Dreikönigenstraße (Breite acht Meter) stehen die Sanierungen von Trinkwasser- und Stromleitungen auf dem Programm. Für die Stephanstrasse veranschlagen die SWK rund acht Wochen als Bauzeit, für die Dreikönigenstraße sechs Wochen.
Das heißt, der Straßenbau wird wegen des Winters voraussichtlich erst im kommenden Frühjahr beginnen können. Bis dahin müssten die Anwohner der rund zwei Dutzend Wohnhäuser mit einem Provisorium leben. Für den Straßenbau werden Kosten von je rund 100000 Euro geschätzt. Die Anliegerkosten werden durch Zuschüsse des Programms Stadtumbau West voraussichtlich bei 60 Prozent liegen.