Betrugsverdacht: Razzia gegen Schlüsseldienste
Krefeld. Die Polizei Krefeld hat am Mittwoch gemeinsam mit der Steuerfahndung und dem Zoll im Kreis Kleve umfangreiche Durchsuchungsmaßnahmen gegen betrügerische Schlüsseldienste durchgeführt.
Die beiden Hauptbeschuldigten befinden sich in Untersuchungshaft. Insgesamt wurden 12 Objekte, vorrangig im Kreis Kleve, durchsucht.
Es besteht der Verdacht, dass die Hauptbeschuldigten, ein 56-Jähriger aus Geldern und ein 37-Jähriger aus Weeze, von 2007 bis heute bundesweit über zahlreiche Firmenverflechtungen ein auf Betrug ausgerichtetes Schlüsseldienstunternehmen aufgebaut und betrieben haben. Unter anderem wird ihnen vorgeworfen, grundsätzlich für erbrachte Schlüsseldienstleistungen überhöhte Preise für Anfahrt, Arbeit und Material berechnet zu haben. Außerdem sollen sie nicht erforderliche Arbeiten ausgeführt haben, um so den Rechnungsbetrag zu erhöhen. Weiterhin sollen sie absichtlich Schlösser beschädigt haben, um anschließend zusätzliches Material mit überhöhten Preisen zu verkaufen. Diesbezüglich wurden bisher über 700 Anzeigen bekannt. Der angezeigte Schaden beläuft sich auf circa 500.000 Euro.
Es wird davon ausgegangen, dass bundesweit noch eine Vielzahl weiterer Anzeigen erstattet worden sind. Im ganzen Bundesgebiet hatte die Telefonzentrale des Schlüsseldienstes mit Sitz in Geldern in den Telefonbüchern ihre Rufnummer verbreitet. Gegen die beiden Hauptverdächtigen wurden Untersuchungshaftbefehle erlassen.