Borgmann kooperiert mit Oehmen
Bei der Zusammenarbeit vertreiben die Krefelder Unternehmer Trikots und weitere Textilien für lokale Mannschaften.
Die jüngsten Prozesse der Digitalisierung haben den täglichen Konsum einem dynamischen Wandel unterworfen, der insbesondere den Einzelhandel vor neue Herausforderungen stellt. Denn das Wachstum des Online-Handels entwickelt sich seit Jahren rapide, sodass der stationäre Einzelhandel fortwährend umdenken muss. Die Krefelder Filiale von Intersport Borgmann an der Königstraße versucht seit geraumer Zeit, die Digitalisierung aktiv für neue Geschäftsmodelle zu nutzen anstatt sie gänzlich zu verteufeln. Christoph Borgmann stellt diverse Pläne für den Sommer inklusive eines größeren Umbaus der Hauptfiliale in Aussicht. Im Rahmen dessen solle die potenzielle Gesamtfläche des Grundstücks ausgereizt werden, um somit die Verkaufsfläche zu erweitern.
Mit den geplanten Maßnahmen, die Ende Juli beginnen und zum Abschluss der Sommerferien fertiggestellt werden sollen, schaffen sie zusätzliche 150 bis 180 Quadratmeter. Neben der Erweiterung einiger sportspezifischer Bereiche und der Renovierung eines Bodenbereiches soll zudem ein Service-Center entstehen, das insbesondere für den Online-Handel der Filiale genutzt werden soll. Dort könne man Online-Bestellungen bearbeiten, Kunden können diese abholen und zudem defekte Produkte reklamieren. „90 bis 95 Prozent der Reklamationen können wir auf diese Weise sofort zufriedenstellen“, so Borgmann.
Ohne Personal funktioniere allerdings auch die Digitalisierung nicht. So bereitet Borgmann derzeit zwei Mitarbeiter intensiv auf die Arbeit am Service-Center vor. „Wer hat es uns beigebracht? Amazon“, sagt Borgmann. Die großen Internetkonzerne können hinsichtlich der Logistik ein Vorbild darstellen. Darüber hinaus bestärken eben jene digitalen Schaufenster, von denen Borgmann spricht, gegebenenfalls auch den Einzelhandel. Elf Prozent der Kunden nutzen zwar die stationäre Beratung im Geschäft, um das Produkt schließlich online zu erwerben, nichtsdestotrotz gebrauchen 51 Prozent der Konsumenten die Online-Auswahl lediglich zur Orientierung und kaufen letztlich im Geschäft. Dies sei der Vorteil einer Multioptionsgesellschaft.
Um dennoch weiterhin im stationären Handel den lokalen Markt zu prägen, pflegt Borgmann das Motto „Best in Town“ — der beste Einzelhandel der Stadt. Um diesen Status zu konsolidieren, müsse er auch lokal neue Wege einschlagen. Vor zwei Jahren hat er daher den Lifestyle-Schuhladen „SneakRs“ gegründet, ein Jahr später folgte die Eröffnung des Sport-Outlets Borgmann. Diversifikation scheint der Schlüssel für erfolgreichen lokalen Handel zu sein. Zwar liege dies mitunter auch am generellen Wachstum der Sport-Branche, doch auch die vielfältigen Konzepte mögen ein Grund dafür sein, dass Intersport Borgmann trotz digitaler Erwerbsmöglichkeiten weiterhin expandiert.
Daher setzt Borgmann gemeinsam mit Hartmut Oehmen von Euroflock Krefeld auf einen vierten Zweig des Unternehmens. „Den Bereich Teamsport haben wir bisher etwas stiefmütterlich behandelt“, bekennt Borgmann. Daher werde er nun mit „Teamsport Borgmann“ im Rahmen einer Kooperation mit Oehmen versuchen, sich im Bereich Teamsport zu etablieren. Am Standort Philadelphiastraße 85 sollen nun gepaart mit Oehmens Webshop Trikots und weitere Textilien für lokale Sportmannschaften vertrieben werden. Oehmen spricht von einer „gegenseitigen Selbstbefruchtung“, denn die beiden Standorte können ihre Kunden stets aufeinander aufmerksam machen. Im Zuge der Kooperation wird Borgmann von der digitalen Infrastruktur Oehmens profitieren, der auf der Website teamsport-24-7.de bereits Teamsport-Artikel vertreibt. Lokale Vereine könnten mit Hilfe eines Accounts individuelle Kollektionen kreieren und bestellen. Die Trikots und Trainingsanzüge können dann auch von Dritten erworben werden, sodass ein kleiner Fanshop für jeden Kreisligaverein entstehe. „Dieses Konzept gibt es keine dreimal in Deutschland“, erklärt Oehmen.