Braucht der Stadtwald mehr Schilder?

Radfahrer müssen sich an die ausgewiesenen Routen halten. Beschwerden sind Thema in der Bezirksvertretung Ost.

Krefeld. Die Freizeitflächen in Krefeld sind knapp. So erklärt sich Michael Hülsmann, dass Fußgänger, Hundebesitzer, Fahrradfahrer, Jogger und Skater den Stadtwald jeweils für sich allein beanspruchen und auf andere Gruppen schnell gereizt reagieren. Vor allem, wenn sie sich in die Quere kommen. Hülsmann ist der Radfahr-Beauftragte der Stadt Krefeld und derzeit im engen Austausch mit Heino Thies vom Grünflächenamt sowie Stadtförster Arno Schönfeld-Simon. Nachdem die WZ berichtete, dass im Stadtwald das Radfahren nur auf zwei Wegen erlaubt ist und Bürger protestierten, haben sie das Thema zur Chefsache erklärt.

Vor allem mit Einzug des freundlicheren Wetters nutzen viele Radfahrer den Stadtwald für eine Rundfahrt. Doch nur auf den asphaltierten Wegen zum Stadtwaldhaus und den ausgewiesenen Radwanderrouten R 2 und R 3 sind Touren erlaubt. Während sich neuerdings die Hundebesitzer beim Freilauf ihrer Vierbeiner — allerdings nur auf den Wegen und in ihrem Einflussbereich — auf das geltende Landesforstgesetz berufen können, gilt für Zweiradfahrer laut Hülsmann dort weiterhin das Ortsrecht sowie die Straßenverkehrsordnung. „Das ist alles eine Frage der Beschilderung.“

Ob die im Stadtwald ausreicht, wird derzeit von Mitarbeitern des Grünflächenamtes überprüft. Bürger hatten sich nach dem Bericht in der WZ beschwert. Sie hatten das Fehlen bzw. die Unleserlichkeit entscheidender Schilder moniert. „Die Stadt will demnächst zwei bis drei Ecken besser ausschildern, damit die Wegführung der Radrouten eindeutig ist“, sagt Hülsmann. Das Thema beschäftigt nun auch die zuständige Bezirksvertretung Ost in ihrer nächsten Sitzung. Die findet am 3. Juli um 17 Uhr voraussichtlich im Bockumer Rathaus statt.

Eins ist jedoch unstrittig: Es soll bei den zwei ausgewiesenen Radwegen bleiben. Die Stadt hat schließlich die Verkehrssicherungspflicht. Deshalb wollen Verwaltung und der Stadtförster der Bezirksvertretung auch die Einrichtung von Rettungspunkten im Stadtwald — ähnlich wie auf den Friedhöfen und am Elfrather See — vorschlagen.

Schönfeld-Simon erklärt: „Dann können Rettungswagen und Notarzt zielgenauer und damit vor allem schneller Einsatzstellen im Stadtwald finden, wenn sie von dort aus ein Notruf ereilt.“ Dazu sollen Schilder mit dreistelliger Nummerierung aufgestellt werden, deren Standorte bei der Feuerwehrleitstelle auf den Meter genau hinterlegt sind. „Die Daten können sofort auf das Navigationsgerät des Rettungswagens gesendet werden“, erklärt Feuerwehrsprecher Kai Günther.