Krefeld Brempter Hof: Erste Wohnungen werden schon im März bezogen
Uerdingen · Auf dem historischen Gelände in Uerdingen gehen die Bauarbeiten weiter. Ein Teil ist bereits fertiggestellt, auf einem anderen sind noch die Archäologen aktiv.
Im Brempter Hof in Uerdingen wird derzeit fleißig gemauert, gehämmert und gestrichen. Dort entstehen insgesamt rund 30 Wohnungen in gehobener Ausstattung. Die schönsten liegen ohne Frage im alten Teil des früheren Vierkanthofes: Im Turm, der seine Entstehung im Hochmittelalter hatte und nebenan. Dort fügt sich altes Eichenholz in modernen Lebensraum ein. Voraussetzung für den Wohngenuss: Die Nutzer müssen Treppen lieben.
„Die archäologischen Bodenuntersuchungen haben uns um ein Dreivierteljahr zurückgeworfen“, berichtet Gerhard Drews, Investor der Mönchengladbacher Denkmalgut Immobilien GmbH. „Nachdem wir 2016 gekauft haben, hätten wir 2018 fertig sein können. Doch durch die Bodenfunde kam es zu Verzögerungen. Das wird auch im kommenden dritten Bauabschnitt so sein.“ Bevor es dort losgehe, mit dem letzten neuen Gebäudeteil, das den Vierkanthof vervollständige, werden die Archäologen jetzt vier bis sechs Wochen erneut den Boden untersuchen. „Danach fangen wir mit dem Neubau an und in einem Jahr ist dann alles fertig“, sagt Drews.
„Die 15 Altbauwohnungen im Denkmal werden im März bezogen.“ Dort kann der Besucher historische Details sehen. So besitzt die Fensterfront einer Wohnung noch eine alte eichene Kassettenwand im künftigen Wohnbereich. „Die alte Täfelung hat das Trauzimmer im früheren Uerdinger Standesamt geschmückt, das hieruntergebracht war“, berichtet der Fachmann beim Rundgang.
Eine weitere Wohnung ist nur über eine großzügig geschwungene Eichentreppe mit Schnitzereien zu erreichen. Im Wohnbereich sind die alten Eichenbalken an der Decke ein toller Hingucker. Und der Turm mit seiner Wohnung war sofort „weg“, sagt Drews und lächelt. „Dazu gehört auch die sechseckige Terrasse aus altem Holz mit Schindeln auf dem Dach.“
Ursprünge des Gebäudes reichen bis in das 14. Jahrhundert zurück
Zur Geschichte des alten Teils: Die Ursprünge des Gebäudes Brempter Hof reichen bis in das 14. Jahrhundert zurück. Der älteste noch bestehende Teil des mehrfach umgebauten Hofes ist der gotische Torturm. Benannt ist der Brempter Hof nach Tillmann von Brempt, einem vom Kölner Kurfürsten ernannten Amtmann. Der Hof liegt an der Alte Krefelder Straße 4-6. Von dort werden die neuen Bewohner nur noch zu Fuß über das Kopfsteinpflaster und durch das schmiedeeiserne Tor in die Anlage treten können, deren Innenhof begrünt und mit Spielmöglichkeiten versehen wird.
Das Tor im Spitzboden an der Untere Mühlengasse bleibt künftig geschlossen. Die Tordurchfahrt wird neuen Eigentümern als Terrasse dienen. Übrigens war die Bautätigkeit wegen der Enge dort nicht immer einfach. Drews: „Wir mussten die Untere Mühlengasse zeitweise sperren. 20 verschiedene Eigentümer haben hier für neuen Wohnraum unterschrieben. Die Bewohner sind aus allen Altersschichten. Interessenten haben noch die Möglichkeit zu mieten. Kaufen geht nicht mehr.“
Nun ist der erste Bauabschnitt so gut wie fertig, der zweite ist im Rohbau. Der Querriegel parallel zur Alte Krefelder Straße hat Platz für sieben Wohnungen zwischen 80 und 160 Quadratmetern. Hier werden die Arbeiten im August dieses Jahres beendet. Der letzte Querriegel beinhaltet elf Wohnungen, Start ist nach den Bodenuntersuchungen, Fertigstellung im März 2021. Zwei Tiefgaragen bieten Platz für insgesamt 22 Wagen. Sie werden über die Untere Mühlengasse erschlossen.