Brunnenwasser unbrauchbar

Zu: „Den Niederrheinern stinkt‘s! / CDU aus dem Kreis Viersen sagt der Gülle den Kampf an“, WZ, 13. Juni

In den beiden Artikeln wird zum Thema „Grundwasserverseuchung“, dies nicht zuletzt durch die Agrarwirtschaft, nur moderat geschrieben. Man befleißigt sich hier der „Political Correctness“. In der WZ war am 13. April 1988 zu lesen „Selbst wenn die Landwirte morgen die Düngung einstellen würden, könnten die Wasserwerke erst in 15 Jahren nitratarmes Wasser anbieten.“ Keine Aufregung! Das wird nicht geschehen. Die Wasserwerke bemühen sich, so scheint es, lieber, die Landwirtschaft nicht zu beeinträchtigen und statt dessen verfeinerte Verfahren und Techniken zu entwickeln, mit denen dem Grundwasser ungesunde chemische und biologische Stoffe (Düngemittel) wie auch die Rückstände (Gifte) der Spritzmittel für Pflanzenschutz und Schädlingsbekämpfung weitgehend entnommen werden können. Das Trinkwasser wird dann verständlicherweise leider oder natürlich teurer.

Nun ja, es war es ja schon immer so: der Bürger muss für das Unsinnige, welches andere anrichten, bezahlen. Düngegewohnheiten bei der Auf unserem Grundstück wurde 1947 ein Haus gebaut. Seit 68 Jahren habe ich Erfahrung mit Grundwasser, Brunnen, eigener Hauswasserversorgung, Hausanschluss für Wasser der Städtischen Werke Krefeld AG. Hier die Kurzfassung: Auf unserem Grundstück wurde 1947 ein Haus gebaut.

Weil es in der Umgebung keine Wasserversorgung für die Stadtwerke Krefeld gab, war die Hauswasserversorgung nur mittels Rammspitze und einer Schwengelpumpe möglich. Ab 1982 wurde das Wasser aus unserem jetzt zwölf Meter tiefen Brunnen jährlich im Labor untersucht. Der Nitratwert lag immer unter 50. Das Wasser entsprach durchaus den Normwerten für Trinkwasser. 1991 ergab die Prüfung unseres Brunnenwassers einen Nitratanteil von 64 mg/l., zulässig sind bei Trinkwasser aber nur 50.

Unsere Wasser-Eigenversorgungsanlage durfte nicht mehr für Trinkwasserzwecke verwendet werden. 1992 bekamen wir dann einen öffentlichen Hauswasseranschluss. Dies war möglich, weil die Städtischen Werke Krefeld AG inzwischen an unserem Grundstück vorbei von Oppum nach Bösinghoven eine Wasserleitung verlegt hatten. Die Wasserhähne außen am Haus und im Garten haben Brunnenwasser Anschluss. Da die Enkel gern damit spielen und ihr Planschbecken füllen, habe ich das Brunnenwasser in einem Labor untersuchen lassen — und kam aus dem Staunen nicht heraus! Außer für Trinkwasser ist das Wasser auch als Tränke-, Gieß-, Pool- und Aquarienwasser nicht geeignet. Das Problem zeigen hohe Messwerte bei einigen Parametern. Besonders beunruhigend dabei: Nitrat mit 92,2 mg/l und Enterokokken mit 52600 KBE/100ml!

Höchstwahrscheinlich hat der Bauer den Acker, an unseren Garten grenzend, zu reichlich gedüngt und damit unseren Brunnen unbrauchbar gemacht? Verstreut wurden auf dem Acker schon immer ein paar Tage dampfende große schwarze und gelblichbraune Haufen. Auf dem Acker wurde auch (vermutlich) Gülle untergearbeitet.

Emil Wilms, Krefeld