Caritas investiert in Ausbildung
Der Wohlfahrtsverband hat knapp 20 Millionen Euro Umsatz gemacht.
Hans-Georg Liegener ist zufrieden mit der Bilanz des vergangenen Jahres und blickt optimistisch in die Zukunft. Das sagte der Caritas-Vorstand und Geschäftsführer des Caritasverbandes Krefeld am Mittwoch bei einem Pressegespräch in der Geschäftsstelle am Hauptbahnhof. Der Umsatz lag im vergangenen Jahr bei 19,6 Millionen Euro und damit knapp eine Million höher als 2016. Das Arbeitsgebiet von Liegener und seinem Verband umfasst die Städte Krefeld und Meerbusch. In beiden Kommunen ist der katholische Wohlfahrtsverband, gegründet 1916, gut vernetzt. Aktuell ist die Caritas-Jahreszeitung 2018 erschienen und spricht eine ganze Palette von Themen an.
Der Caritasverband gehört zu den größten sozialen Arbeitgebern in der Region. Zum aktuellen Urteil des Europäischen Gerichtshofes (EuGH) bezüglich der Religionszugehörigkeit bei kirchlichen Arbeitgebern richtet der Verband aus: „Die Beschäftigten der hiesigen Caritas sind meistens katholisch (67 Prozent), aber auch evangelische (28 Prozent) Christen und Muslime (drei Prozent) arbeiten bei uns.“ Mit knapp 70 Prozent machen die Personalkosten auch den Großteil aller Aufwendungen der hiesigen Caritas aus.
Ganz modern sind seit kurzem Zeitwertkonten, auf denen die Mitarbeiter Plusstunden „ansparen“ können. Auch in die Ausbildung investiert der Verband. Aktuell gibt es 80 Auszubildende in der Pflege, Hauswirtschaft und Küche. Rund 35 Stellen werden jährlich für ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) oder einen Bundesfreiwilligendienst (BFD) angeboten. Alle Mitarbeiter sind zur wertschätzenden Grundhaltung aufgerufen.
Die Beschäftigten sind in 38 Einrichtungen tätig — von der Drogenberatung über den Fair-Kauf-Laden bis zu den sechs Pflegeheimen und den Zentren für die Tagespflege. Es gibt einen Hausnotruf und den fahrbaren Mittagstisch. Diesen nehmen rund 330 Haushalte in Krefeld, Meerbusch und Tönisvorst in Anspruch.
„Manche bestellen täglich, manche nur an bestimmten Wochentagen. Die Inanspruchnahme ist leicht rückläufig, weil der Handel zunehmend seine Angebote an Fertigkost verbessert. Es ist doch schön, wenn ein älterer oder behinderter Mensch sich beim Metzger um die Ecke versorgen kann“, sagt Liegener zu dem Thema. Es sind auch zwei größere Baumaßnahmen geplant. Das ist einmal die neue Tagespflege in Verbindung mit dem Landhaus Maria Schutz (die WZ berichtete). Außerdem wird man in Meerbusch-Osterath kräftig investieren. Das ehemalige Pastorat von St. Nikolaus soll mit einem hochmodernen Anbau versehen und zum Kurzzeitpflegezentrum werden.