Debatte über Sicherheit CDU erwägt Baderegeln für Flüchtlinge

Die Stadt rüstet auf und investiert in mehrsprachige Schilder und Personal. Die Politik spitzt Debatte über Sicherheit zu.

Foto: Dehniger

Krefeld. Mehr Flüchtlinge, mehr Mitbürger, mehr Verkehrsteilnehmer, mehr Badegäste. Die Stadtverwaltung reagiert auf die steigenden Besucherzahlen in den städtischen Schwimmbädern, die, das ist zu erwarten, im Sommer noch mal explodieren dürften.

Geflüchtete aus vieler Herren Länder und Kulturen leben in der Mitte unserer Gesellschaft. Das Beachten, Verstehen und letztendlich Einhalten der spezifischen Regeln hängt auch von deren Vermittlung ab.

Wie die Verwaltung das schaffen will, möchte die CDU wissen. Und formuliert einen Antrag, der viel Raum für Spekulationen lässt. Das Wort „Flüchtlinge“ wird strikt vermieden. Von „Badegästen ohne oder ohne ausreichende deutsche Sprachkenntnisse“ ist da die Rede. Und von so genannten „Maßnahmen“, die „eingeleitet“ werden sollen, um „die Sicherheit in städtischen Bädern“ zu gewährleisten. Worum geht’s also?

Rumgeeier, das Claus-Dieter Preuß vom Kreisverband Die Partei Krefeld nutzt. In seiner Interpretation setzt die CDU fehlende Sicherheit in Krefelder Schwimmbädern voraus, die unter anderem in mangelnden Deutschkenntnissen begründet ist.

Er möchte von der Verwaltung wissen: Warum führen mangelnde Deutschkenntnisse von Badegästen zwangsläufig zu einem erhöhten Sicherheitsbedürfnis anderer Badegäste? Eine Spitzfindigkeit, sicher. Im Hinblick zum Beispiel auf Diskussionen über getrennte Rutschen in Norddeutschland, eine Lautstarke.

Die Verwaltung erklärt, warum sie aktiv wird: „Es hat bereits einige Fälle gegeben, in denen Flüchtlinge ohne Schwimmkenntnisse in das Schwimmerbecken des Badezentrums gesprungen sind, zum Teil auch mit ihren Kindern. Das geschieht einerseits aus Euphorie, häufig aber auch durch Leichtsinn.

Die meisten Flüchtlinge haben keine oder nur sehr geringe Schwimmkenntnisse.“ Das ist bereits verbessert: „Die Baderegeln hängen in mehreren Sprachen aus. Wir versuchen, den Flüchtlingen auf Englisch und in Zeichensprache zu erklären, dass es sich bei dem Schwimmerbecken um ein solches handelt und dies nur mit Schwimmkenntnissen betreten werden darf, und leiten sie in das Nichtschwimmerbecken.“

Eine entsprechende Vorlage der „Deutschen Gesellschaft für das Badewesen“ liege vor. Diese sehe weitere Verhaltensregeln wie etwa das Verhalten gegenüber Frauen. So werde im Sanitärbereich deutlich gemacht, welche Bereiche für Männer, und welche für Frauen seien. „Die Freibad-Saison wird sicherlich weitere Maßnahmen mit sich bringen“, meint Stadtsprecher Manuel Kölker. „Zum einen müssen wir unser Personal sensibilisieren, zum anderen eventuell in der Personalstärke vergrößern. In den vorangegangen Freibad-Saisons wurde mit einem Sicherheitsdienst zusammengearbeitet.“ Auch hier müsse überlegt werden, ob die Personalstärke ausreiche.