CDU fordert ständig besetzte Wache
Die Polizei hält das in Uerdingen für unrealistisch und hält beschwichtigende Zahlen entgegen.
Eine ständige Polizeiwache für die Rheinstadt — das fordert die CDU um Sprecher Ulrich Lohmar in der Uerdinger Bezirksvertretung. „Die Wache in Uerdingen ist kaum noch besetzt“, schildert Lohmar seinen Eindruck. Gleichzeitig nehme „Vandalismus in der Uerdinger Innenstadt, besonders in den Rheinanlagen stetig zu. Nicht nur die Anwohner in erster Rheinlage sind davon betroffen, ganz Uerdingen leidet darunter.“
Auch deshalb ist Andreas Heinrich, Leiter des Bezirksdienstes Krefeld, am Mittwochabend in die Sitzung der Bezirksvertretung gekommen. Der Polizeihauptkommissar möchte mit den Behauptungen, die Uerdinger Bezirksdienststelle sei unterbesetzt, sowie weiteren Vorurteilen aufräumen: Der Eindruck, die Wache sei kaum besetzt, könne höchstens daher rühren, „weil die Kollegen im Außendienst sind“, sagt er und rechnet vor: „Wir müssten 24 Beamte hierhin setzen, um rund um die Uhr mit einem Streifenwagen präsent zu sein.“ Mit drei Polizeibeamten habe Uerdingen tatsächlich einen mehr, als es die Einwohnerzahl vorschreibe, erklärt Heinrich weiter.
Zwischen 2009 und dem vergangenen Jahr haben die jährlichen Einsätze in der Rheinstadt im Krefelder Gesamtvergleich nie über der Fünf-Prozent-Marke gelegen — bei rund acht Prozent Anteil an der Gesamtbevölkerung. Von mehr als 60 000 Einsätzen in Krefeld in 2017 gab es 3158 in Uerdingen. Zum Vergleich zieht der Polizeihauptkommissar die vier Wälle in der Innenstadt heran: „Dort wohnen etwa zehn Prozent der Krefelder — hier finden aber 20 Prozent aller jährlichen Einsätze statt.“
Andreas Heinrich, Leiter des Polizei-Bezirksdienstes Krefeld
Der Antrag nach einer ständig besetzten Wache in Uerdingen sei aus Sicht der Polizei „unrealistisch“, sagt Heinrich. „Uerdingen ist alles, aber kein Hotspot für Kriminalität und Randale.“
16 Mal sei die Polizei im vergangenen Jahr mit einem Streifenwagen zum Rheintor ausgerückt, „fünf Mal davon ging es um Randale“, rechnet Heinrich vor und betont, dass die Polizei die Unterstützung durch den Kommunalen Ordnungsdienst (KOD), der seit kurzem mit zwei zusätzlichen Wagen im Einsatz ist, deutlich bemerke.