Im Luxus-Elektroauto richtig Gas geben

Fahrschule Tiefers bietet Probefahrt und Führerschein mit Tesla an.

Foto: Dirk Jochmann

Bei voller Beschleunigung fährt der Wagen allen davon. In gerade mal 2,6 Sekunden er-reicht das Elektroauto aus dem Stand heraus die 100 Stundenkilometer und drückt die Insassen voll in die Sitze. „Das ist genau wie auf einer Achterbahn“, sagt Fahrlehrer Tim Tiefers und übertreibt damit keineswegs. Ein kurzer Blick in den Rückspiegel, da fahren die anderen Autos erst los, und der Tesla hat bereits die 50 km/h erreicht. „Ein Porsche ist nichts dagegen“, sagt Tiefers begeistert vom 772 PS starken Tesla, mit dem jeder einmal bei den Probefahrten richtig Gas geben darf.

Dabei bieten die Tiefers am Ostwall 233 als einzige Fahr-schule Krefelds nicht nur eine 90-minütige Probefahrt, son-dern auch noch den kompletten Automatik-Führerschein mit dem Tesla an. „Jeder möchte mal mit einem Tesla fahren“, zeigt sich der Fahrlehrer überzeugt von dem Konzept — und die positiven Reaktionen geben ihm Recht. Im Sommer 2017 hat die Fahrschule Tiefers den Tesla Model S P90D Ludicrous extra aus Stuttgart angeschafft.

Beim ersten Einstieg in den Luxuswagen macht sich zunächst mal die enorme Räumlichkeit des Wagens bemerkbar. Nur zwei Knöpfe sind im Auto zu sehen. Einer ist für das Warnblicklicht. „Da denkt man ja, der zweite Knopf muss für irgendwas richtig Cooles sein“, sagt Tiefers und lacht, als sich bei der Betätigung des Knopfes lediglich das Handschuhfach öffnet. In der Mitte befindet sich dann noch ein riesiges Dis-play, das nicht nur als Naviga-tionssystem dient, sondern auch noch alle anderen wichtigen Funktionen enthält. „Das ist das Beste am Wagen“, sagt Tiefers und gibt nach einer kurzen Einweisung bereits den Startschuss.

Hier zeigt sich sofort die nächste beeindruckende Fähigkeit des Wagens. Der Tesla fährt los, doch anstelle der sonst so lauten Motorengeräusche hört man: fast nichts. Der Motor gibt keinen Ton von sich. „Das funktioniert wie beim Dynamo vom Fahrrad. Wenn der Wagen bremst, lädt sich die Energie wieder auf“, erklärt Tiefers das sogenannte rekuperative Bremsen. So lässt sich das Auto bequem ohne manuelle Schaltung fahren.

Tim Tiefers, Fahrlehrer

Dann ist es auch schon so weit, und der Wagen kommt das ers-te Mal zum Stehen. Der Fahr-lehrer hat schon darauf gewar-tet und freut sich: „Im Tesla ist jede rote Ampel, bei der du ganz vorne stehst, ein besonderes Erlebnis.“ Die Ampel schaltet auf grün, und Tiefers drückt voll auf das Gas. Dann heißt es nur: gut festhalten und das tolle Gefühl genießen. „Beim vollen Beschleunigen kriegt man das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht“, sagt Tiefers dazu. Kein Wunder, denn der Tesla gehört zu den sprintstärksten Fahrzeugen überhaupt. Auch das Aufladen des Wagens wird bei den Fahrstunden kurz vorgeführt. Tesla hat dafür etwa alle 100 Kilometer Ladestationen positioniert, an denen sich das Elektroauto kostenlos auflädt. Voll geladen hat der Wagen dann eine Reichweite von 500 Kilometern.

Zum Abschluss demonstriert Tiefers das wohl beeindruckendste Feature des kalifornischen Sportwagens. An einem Hebel schaltet er den Selbstfahrmodus ein. Das Auto orientiert sich dann an der Fahrbahnmarkierung oder am vorderen Fahrzeug, erkennt Geschwindigkeitsschilder und fährt komplett alleine. Läuft ein Kind auf die Straße, erkennt der Wagen es und bremst automatisch ab.

Dem komplett autonomen Fahren steht Tiefers noch ein wenig skeptisch gegenüber. Dennoch ist er sich sicher: „Elektroautos sind die Zukunft.“ Dann betätigt er den Hebel erneut und schaltet so den Autopiloten ab. Es geht zurück zur Fahrschule. „Die Fahrten kommen super gut an“, zeigt sich Tiefers abschließend zufrieden. Wie immer mit grinsendem Beifahrer neben sich.