CDU und Grüne wollen mehr erneuerbaren Strom aus Krefeld
Erzeugung in Privathaushalten soll zunehmen. Treff für Experten und Bürger im Oktober in der Hochschule Niederrhein.
Krefeld. Die Basis der schwarz-grünen Koalition in Krefeld wird breiter. Was bei Abstimmungen zum Haushalt schon bestens funktioniert, klappt jetzt auch in der Energiepolitik.
Zwei maßgebliche Akteure beider Parteien — Jürgen Wettingfeld (CDU) und Rolf Rundmund (Grüne) — hatten am Montag zur Pressekonferenz geladen. Vorgestellt wurde dabei die „Krefelder Erklärung zur Energiewende“.
Die zentrale Botschaft: Da es hierzulande eine große Mehrheit für den Abschied von der Kernkraft gibt, muss die dezentrale und ortsnahe Erzeugung und Speicherung von regenerativer Energie drastisch zunehmen.
Laut Wettingfeld kann es nicht sein, dass in den nächsten Jahren nur riesige Windparks in der Nordsee errichtet werden, deren Strom mit Hilfe neuer Netze über die Republik verteilt wird. „Wir müssen unseren Strom ortsnah erzeugen, in den Privathaushalten und Betrieben“, so der Vorsitzende des Bauausschusses.
Dabei gehe es nicht nur um Photovoltaikanlagen und Windkraft, sondern um eine möglichst breite Mischung aller erneuerbaren Quellen. So sollten zusätzlich Biogas, Geothermie und kleine Blockheizkraftwerke zum Einsatz kommen.
Rolf Rundmund, Vorsitzender des Planungsausschusses, wies auf schon bestehende Förderprogramme der Stadtwerke Krefeld (SWK) hin. Hilfen seien zum Beispiel beim Tausch alter Heizungsanlagen möglich.
Weil solche Angebote zu wenig bekannt seien, laden die beiden Politiker unter dem Titel „Neue Energie für Krefeld“ zu einem Infotreffen ein. Die Veranstaltung findet am 5. Oktober ab 18 Uhr in der Hochschule Niederrhein statt.
Als Referent wird unter anderem Professor Dieter Genske von der Fachhochschule Nordhausen dabei sein, ein Experte für die Energieerzeugung auf kommunaler Ebene.
Auf die Frage nach möglichen Standorten für Windmühlen in Krefeld blieben die Politiker eine konkrete Antwort schuldig. Rundmund: „Wenn wir jetzt schon Flächen nennen, werden die Standorte sofort kaputtgeredet.“ Wettingfeld erinnerte an die laufende Diskussion der CDU mit den Bürgervereinen. „Welche Standorte unter ökonomischen und sozialen Aspekten geeignet sind“, werde sich zeigen.
Klar ist, dass die SWK großes Interesse an Windparks in der Region haben. Das Unternehmen will investieren und wartet auf ein Signal der Politik, die die Planung zulassen muss.