Selbsttest reicht nicht mehr „Kinder-Bürgertest“ nach positivem Pooltest in Krefelder Kitas wird Pflicht

Krefeld · Die Stadt Krefeld passt wegen der aktuellen Corona-Lage die Teststrategie für die Kitas an. Womit müssen Eltern und Kinder rechnen? Ein Überblick.

Die Stadtverwaltung passt die Teststrategie für die Krefelder Kitas an.

Foto: dpa/Uwe Anspach

Die Stadt Krefeld passt vor dem Hintergrund der aktuellen Corona-Lage die Teststrategie für die Krefelder Kindertageseinrichtungen (Kitas) an und wird die Eltern von Kita-Kindern mit einem Elternbrief darüber informieren. Ab Montag, 14. Februar, müssen in Krefeld alle Kinder, die einer Betreuungsgruppe mit einem positiven Pooltestergebnis angehören, vor dem ersten Besuch der Kita nach dem positiven Ergebnis mindestens einen negativen Bürgertest vorlegen. Ein Selbsttest reicht dann nicht mehr aus. Bürgertests können an den bekannten Teststellen (www.krefeld-testet.de) vorgenommen werden. Diese Tests sind weiterhin kostenfrei. Die dann folgende zehntägige Testpflicht erfüllen die Kinder dieser Gruppe dann durch die kontinuierliche Teilnahme an den Lolli-Tests oder durchfortgesetzte Testung mittels drei weiterer Bürgertests nach Weisung der Kitaleitung, wenn Sie nicht an den Pool-Tests teilnehmen. „Ich bin überzeugt, dass wir durch die neue Testregel die Sicherheit in den Kitas erhöhen und einen effektiveren Gesundheitsschutz für alle sicherstellen können“, sagt Stadtdirektor Markus Schön.

Die Stadtverwaltung passt diese Regeln an, weil es auch in Kitas zuletzt zu mehr Infektionsfällen bei Kinder und im Personal gekommen war. Deshalb konnte zuletzt mancherorts in Kitas nur Notbetrieb angeboten werden, auch mussten in Krefeld bereits Kitas für einen gewissen Zeitraum komplett schließen. Bisher war für die Freitestung der Kinder nach einem positiven Pooltest ein durch die Eltern vorgenommener Schnelltest ausreichend. Die Eltern mussten lediglich schriftlich bestätigen, dass dieser Test vorgenommen wurde und negativ war. Für geimpfte Kinder gilt weiterhin keine Testpflicht. Diese wird aber vom Fachbereich Gesundheit auch für die immunisierten Kinder dringend empfohlen.

Die PCR-Pooltestungen in den Kitas der Stadt Krefeld werden schon jetzt im aktuellen Testrhythmus beibehalten. Das Labor übermittelt nach dem Pooltest das Ergebnis an die Ansprechpartner in den Kitas. Diese informieren dann im Falle eines positiven Poolergebnisses die Kinder. Kinder, die einer Betreuungsgruppe mit negativem Pooltestergebnis angehören, können wie gewohnt ihre Einrichtung weiter besuchen. Sobald PCR-Einzeltests nach einem Lolli-Test wieder möglich sind, will die Stadtverwaltung zu diesem bewährten Verfahren zurückkehren.

Oberbürgermeister Frank Meyer hatte sich zuvor in dieser Woche in Fischeln auf dem Außengelände der Kita Wilhelmstraße mit der dortigen Leitung Sarah Pingel und mit der Bezirksleitung im Fachbereich Jugendhilfe, Lisa-Marie Grieger, zur aktuellen Corona-Lage ausgetauscht. Beide berichteten dem Oberbürgermeister von einer aktuell schwierigen Situation. Die Zahl der Infektionsfälle in den Kitas ist weiterhin hoch, auch weil dort Schutzmaßnahmen weniger möglich sind. Das Tragen einer Maske für Kita-Kinder ist weiterhin nicht vorgesehen, die Kinder haben nicht wie in der Schule fest zugewiesene Plätze, und für Kinder unter fünf Jahren ist eine schützende Impfung noch nicht möglich. „Aber natürlich nimmt man trotz allem ein Kind auf den Schoß, wenn es weint, oder man hilft beim Naseputzen“, sagt Sarah Pingel. Entsprechend stiegen die Risiken für die Mitarbeitenden – und auch ihre Angehörigen. „Das führt uns derzeit an die Belastungsgrenze“, erklärt Sarah Pingel. Lisa-Marie Grieger berichtete, dass es in vielen Kitas derzeit zu Personalausfällen bedingt durch Infektionen oder Quarantänen komme. Die nun in Krefeld erfolgende Änderung der Teststrategie ist eine Reaktion auf diese schwierige Lage in den Kitas.

Oberbürgermeister Frank Meyer war es ein Anliegen, in den direkten Austausch mit dem Personal zu gehen. Er äußerste Wertschätzung für die Arbeit in den Einrichtungen und hat sich als Signal der Solidarität in einer Videoansprache vor Ort direkt an das Personal der Kitas gewandt. Das Personal an Kitas leiste in Zeiten der Pandemie herausragende Arbeit: „Ich bin unglaublich dankbar und sehr stolz, dass wir uns in Krefeld auf Sie verlassen können, dass Sie diesen tollen Job machen“, sagt er im Video in Richtung der Kita-Mitarbeitenden. Das Personal in den Kindertageseinrichtungen sei auch derzeit der „Fels in der Brandung für die Kinder.“ Frank Meyer äußerte die Hoffnung, dass mit dem beginnenden Frühjahr der Fokus an den Kitas bald wieder mehr auf die eigentliche Aufgabe und Freude des Berufes gerichtet werden kann, „Kindern den wichtigen Grundstein für einen tollen Lebensweg zu legen, pädagogisch zu arbeiten“. Der städtische Corona-Krisenstab befasst sich in jeder Woche mit der Lage an den Schulen und Kitas. „Ich möchte wissen, dass das gesehen wird, was Sie leisten“, sagte Frank Meyer in Richtung der Mitarbeitenden.

Alle Regelungen bezüglich Kitas und Quarantänen sind im Internet zu finden. Für die Grundschulen finden sich die aktuell vom Land festgelegten Testregeln in einer Schulmail. Das Land Nordrhein-Westfalen hat außerdem Informationen zur Corona-Pandemie – auch zur Impfkampagne – in vielen anderen Sprachen aufgelegt, unter anderem in Englisch, Französisch, Spanisch, Türkisch, Kurdisch, Arabisch und Persisch. Zu finden sind sie online. Eine mehrsprachige Corona-Hotline bietet das Land unter 02 11 / 46 84 49 96.

(red)