Coronavirus-Epidemie Krefelder Feuerwehr verteilt Schutzmasken

Krefeld · Das Land stellt benötigte Medizin-Artikel zur Verfügung – fürs Gesundheitsamt, Krankenhäuser sowie Alten- und Pflegeheime.

 Stephan Steves sortiert die Ware – Mundschutz und Desinfektionsmittel.

Stephan Steves sortiert die Ware – Mundschutz und Desinfektionsmittel.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Die Berufsfeuerwehr Krefeld ist für Ernstfälle gut gerüstet. Neben ihrer regulären Aufgabe des Rettungsdienstes und des Brandschutzes hat sie aufgrund der Coronavirus-Epidemie mithilfe des Technischen Hilfswerks deshalb inzwischen auch auf Bitten des Krisenstabs zum großen Teil die Verteilung der notwendigen Hygieneartikel wie Mund-Schutzmasken und Desinfektionsmittel an Pflegeeinrichtungen, Einrichtungen der Eingliederungshilfe und Krankenhäuser in der Stadt übernommen. „Nach großen Engpässen zum Start läuft es inzwischen gut“, sagt Feuerwehrchef Andreas Klos.

Feuerwehrchef Klos: „Der Bedarf hat sich inzwischen verdoppelt“

Zu Beginn der Pandemie hatten alle Einrichtungen große Schwierigkeiten, alleine nur die als Schutz vor dem Virus notwendigen Schutzmasken FFP 2 und FFP 3 weltweit zu bekommen. Auch der einfache Mund-Nasen-Schutz war nicht zu kriegen oder alle Artikel extrem teuer. „Eine einzelne Maske, die vor Covid-19 noch ein paar Cent gekostet hat, wurde von heute auf morgen für mehrere Euro angeboten“, berichtet Klos. Klassischer Weise kauft die Feuerwehr für Rettungsdienst und Brandschutz das Hygiene-Material selber ein, das sie üblicherweise für ihre Einsätze braucht. „Der Bedarf hat sich inzwischen aber verdoppelt“, sagt Klos. Kam es vor der Coronavirus-Epidemie nur alle paar Tage zum Einsatz von Mundschutz-Masken und Handschuhen, sei das nun wesentlich häufiger. Bei jedem Notruf müsse auch damit gerechnet werden, dass derjenige auch infiziert sein könne. Als Beispiel: „Kamen wir sonst mit 75 000 Einweghandschuhen in Größe M ein halbes Jahr aus, reichen sie jetzt nur drei Monate.“

Das nordrhein-westfälische Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales hat reagiert, Lieferverträge mit deutschen Firmen für notwendige Hygieneartikel abgeschlossen und verteilt seit Wochen nun täglich die dringend benötigten Artikel an Kreise und kreisfreie Städte. Bislang insgesamt 3,7 Millionen Schutzmasken, 1,7 Millionen Handschuhe, 78 000 Schutzkittel und -anzüge, 3000 Brillen, 250 000 Teströhrchen sowie 22 000 Liter Desinfektionsmittel. „Es ist ein großes Glück, dass das Land uns damit beglückt“, sagt Klos.

Morgens werden die angelieferten Hygiene-Artikel kommissioniert

Das Land kündigt mit einem Tag Vorlauf neue Lieferungen an. Die Verteilung in Krefeld ist inzwischen gut organisiert. Das Gesundheitsamt der Stadt und der Fachbereich Soziales, Senioren und Wohnen befragen zu Beginn der Woche die Krankenhäuser sowie die Pflegedienste/-einrichtungen und Wiedereingliederungsstätten wie beispielsweise das HPZ, welchen Bedarf sie für die Woche haben. Die bestellen zwar alle auch selber über die klassischen Wege, aber die benötigten Mengen reichten ohne die Unterstützung des Landes nicht aus.

Mit einem Tag Vorlauf informiert das Land NRW die Krefelder Feuerwehr, was sie am Morgen in Düsseldorf an der Ausgabestelle gegen ein Ticket abholen kann. „Da heißt es dann zum Beispiel sieben Leerpaletten und 30 Kartons, die die Kollegen vom THW dann im Tausch mit sieben vollen Paletten von dort mitbringen“, erzählt Klos.

Die Menge variiert jedoch von Tag zu Tag, manchmal ist es nur eine Palette, dafür 50 Kartons, ein anderes Mal zehn Paletten und nur zehn Kartons – je nachdem, welcher Zulieferer an das Land gerade ausgeliefert hat. Auch die Gebinde-Größe ist je nach Hersteller unterschiedlich. Mal gibt es Desinfektionsmittel in Halben-Liter-Flaschen, mal sind es Spühflaschen à 100 Milliliter, dann Zehn-Liter-Kanister.

In der Hauptfeuerwache an der Neuen Ritterstraße werden jeden Morgen die angelieferten Hygiene-Artikel ausgepackt und kommissioniert nach den weitergereichten Bedarfsplänen. Beispielsweise die gerade gelieferten neuen 8000 FFP-Masken. „1000 davon haben wir bei der Feuerwehr uns auf Lager gelegt, die weiteren 7000 Masken werden je zur Häfte an das Gesundheitsamt zur Verteilung an die Krankenhäuser und den Fachbereich Soziales, Senioren und Wohnen zur Verteilung an die Pflegeeinrichtungen und Wiedereingliederungsstätten verteilt.“

Zu Beginn des Ausbruchs von Covid-19 waren das häufig nur insgesamt 50 Masken, die an alle Einrichtungen im Stadtgebiet weitergereicht werden konnten. Mittlerweile sei es durch das Handeln der Landesregierung aber so, dass es bei der jetzigen Infektionslage keine großen Defizite mehr gebe. „Gemeinsam sind wir stark“, sagt Klos – und meint damit nicht nur den Berufsethos der Feuerwehrleute, sondern aller Verantwortlichen in der Stadt.