Das ist sehr bitter
Diese Nachricht ist mehr als beunruhigend, für viele Kollegen in Krefeld könnte sie zur persönlichen Katastrophe werden. Natürlich: Der Abbau von 350 Stellen ist erstmal eine Absichtserklärung. Aber die Vehemenz und Selbstverständlichkeit, mit der Sprecher Fechner den Stellenabbau als Akt der Notwehr deklariert, gibt schwer zu denken.
Ja, in der globalisierten Welt haben es die großen Mittelständler schwer und müssen die Weichen stellen, um mithalten zu können. Auf die nationalen Rahmenbedingungen zu schimpfen, mag aber maximal als Ablenkung von eigenen Fehlern dienen, die Wahrheit liegt meist in der Mitte. Das zur Schau gestellte Verantwortungsbewusstsein kann Siempelkamp jetzt in den Verhandlungen mit Betriebsrat und Gewerkschaft beweisen. IG-Metall-Chef Ralf Köpke hatte den mittelfristigen Verlust von 500 Arbeitsplätzen am Industriestandort Krefeld prophezeit und war unter anderem von IHK-Chef Steinmetz dafür kritisiert worden. Köpke fühlt sich sicher ungern bestätigt.