Das nächste Jahr wird rosa

Mehr Toleranz für Schwule, Lesben, Bisexuelle und Transgender: Venlo und Krefeld planen unter dem Motto „Grenzenlos“ Aktionen.

Foto: Dirk Jochmann

2019 wird Venlo rosa. Denn dann findet auch der Rosa Samstag am 29. Juni in Krefelds Partnerstadt statt. Es ist aber nicht nur ein Tag mit vielen Veranstaltungen, die für Akzeptanz, Bewusstsein und Toleranz für die LGTB Gemeinschaft werben, er ist vielmehr eingebunden in ein ganzes rosa Themenjahr. LGBT ist eine aus dem englischen Sprachraum kommende Abkürzung für Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender. Vertreter beider Städte trafen sich jetzt zum ersten Gedankenaustausch und überlegten, wie die Veranstaltungen im kommenden Jahr aussehen könnten.

„Grenzenlos“ oder niederländisch „Grenzeloos“ lautet das Motto des Jahres. „Venlo ist an der Grenze, wir sind Partnerstädte und werden sehen, wie wir für dieses Jahr zusammenkommen“, erklärt Hans Lenders, auf niederländischer Seite zuständig für die Organisation. „Wie packen wir es gemeinsam an?“ Während es in Venlo bereits sieben Arbeitsgruppen gibt, stecken die Krefelder noch in den Anfängen. Kein Wunder, gibt es den Rosa Samstag, den „Roze Zaterdag“, in den Niederlanden seit 1977 jährlich in einer anderen Stadt.

In Krefeld ist es das erste Mal. Hier ist Dezernent Thomas Visser der Ansprechpartner für das Integrations- und Toleranzprojekt. „Noch haben wir keine Struktur oder Organisation. Wir werden jetzt Themen sammeln“, sagt Visser, der „Unkompliziertheit in das tolle Projekt und Akzeptanz und Toleranz beispielsweise an weiterführende Schulen“ bringen möchte. Sport- und Kulturveranstaltungen könne er sich ebenfalls vorstellen. „Auf jeden Fall brauchen wir Menschen, Lehrer und Vorstände, die mit Engagement und Herz hinter dem Thema stehen.“

Hans Lenders, Organisator, über die Idee, die „Rosa Jecken“ einzubinden

Die Krefelder „Rosa Jecken“ sind da geradezu prädestiniert. Vorsitzender und amtierender Karnevalsprinz René Sellmer: „Wir werden dann unser Sessionsmotto nach dem rosa Samstag ausrichten.“ Lenders ist begeistert: „Karneval ist gut. Venlo ist das Köln der Niederlande.“ Er erwähnt weiterhin, Veranstaltungen in Kinos zum Thema durchzuführen oder einen Halbmarathon auf einer „Regenbogenstrecke“. Außerdem könne es Ü-16-Partys geben.

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Blick nach Venlo

Janine Winkler, Leiterin des together, dem Café für lesbische, schwule, und bisexuelle Jugendliche und junge Erwachsene an der Neue Linner Straße, schlägt ein Festival vor, eine Bühnenveranstaltung, aber auf keinen Fall eine Parade oder Demo wie den Christopher-Street-Day (CSD). „Das ist veraltet und seit 20 Jahren immer gleich. Wir sollten eine coole Sache machen mit wenig Geld.“

Ulle Schauws (MdB), Delegierte in der Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) Frauen, der BAG Kultur und der BAG Lesben: „Wir müssen uns darüber klar sein, wen wir ansprechen wollen. Viele Fragen und Probleme gilt es im Dialog zu lösen.“ Es gehe um gleiche Rechte und Gleichstellung.