Demenz Demenz in jungen Jahren, was tun?
Die Alzheimer-Gesellschaft Krefeld-Niederrhein sowie Alexianer GmbH Krefeld bieten verschiedene Angebote an.
Krefeld. Mal fehlt ein Wort, mal fällt einem nicht ein, was man vor einer Stunde gemacht hat. Dass jüngere Menschen manchmal den Zugang zu Informationen, die unter anderem längere Zeit nicht mehr abgerufen wurden, nicht mehr finden, ist laut vieler Hausärzte normal. Trotzdem schrillen bei den meisten Betroffenen die Alarmglocken. Könnte es Demenz sein? „In den meisten Fällen ist diese Angst unbegründet“, erklärt Hans-Jürgen von Driesen. Viele 40- bis 50-Jährige seien wegen ihrer Arbeit gestresst und würden leicht den Überblick verlieren, wenn sie mehrere Dinge gleichzeitig im Blick hätten, weiß der Vorsitzende der Alzheimer-Gesellschaft Krefeld-Niederrhein und Chefarzt der Neurologie am Alexianer-Krankenhaus Maria Hilf.
Doch wenn das Gedächtnis häufiger versagt, sich die Persönlichkeit verändert oder die Orientierung verloren geht, dann lautet die Diagnose Demenz. An die 1,7 Millionen Menschen sind in Deutschland von der Krankheit betroffen, fast immer sind es Menschen ab 65 Jahren. Aber auch wenn die Zahl der Demenzerkrankungen mit dem Alter stetig ansteigt, gibt es auch diejenigen, die vor ihrem 65. Lebensjahr an Demenz erkranken.
Laut der Deutschen Alzheimer-Gesellschaft sollen das etwa 24 000 Menschen sein (Stand: 2016). In Krefeld sind rund 60 Personen davon betroffen. „Zweimal im Monat suchen uns 40- bis 50-Jährige auf und sagen, dass etwas nicht mit ihnen stimme“, sagt von Driesen. In den meisten Fällen handle es sich um depressive Verstimmungen. Trotzdem würde die Sorge ernst genommen, vor allem, wenn die Betroffenen von Antriebslosigkeit und Wesensveränderungen sprechen. Dann würden Screening Tests und weitere Untersuchungen vorgenommen.
Die Diagnose sei schnell gestellt, erklärt er. Falls der Fall der Fälle eintreten sollte, folge eine ausführliche Beratung. „Die Alzheimer-Gesellschaft möchte allen eine kompetente Anlaufstelle für Beratung bieten, eine Informationsplattform, an die man sich stets richten kann.“
Fragen wie, „An wen wende ich mich bei der Diagnose Demenz? Was unternehme ich als nächstes? Welche Angebote gibt es in Krefeld? Muss ich einen Pflegegrad beantragen?“ werden beantwortet. Weil die Gesellschaft mit anderen Institutionen zusammenarbeite, wird auch gerne auf die dortigen Kollegen verwiesen oder auf den Demenzwegweiser der Stadt. Darin aufgelistet sind die in Krefeld vorhandenen Beratungs- und Unterstützungsangebote für Betroffene und deren Angehörige (siehe Kasten).
So gibt es unter anderem die Pflegeberatung und Altenhilfe der Stadt Krefeld. Das Angebot sei jedoch eher auf ältere Menschen ausgelegt, sagt von Driesen. Die Alexianer Krefeld GmbH biete für junge Demenzkranke 24 verschiedene Therapieangebote, darunter Gedächtnissprechstunden. Auch Selbsthilfegruppen würden dort regelmäßig stattfinden, damit sich Erkrankte und Angehörige über ihre Sorgen austauschen können. Schließlich solle niemand bei der Diagnose Demenz alleine gelassen werden.