Denkmalpfleger hat Tipps für Eigentümer

Wohnen bringt viele Pflichten mit sich, aber auch Steuervorteile bei Investitionen.

Krefeld. Krefeld, die Denkmalstadt - rund 1000 Baudenkmäler gibt es in der Seidenstadt. Dazu kommen Grab- und Bodendenkmäler, geschützte Parkanlagen und ganze Denkmalbereiche, etwa in Linn und Uerdingen. "In vielen Baudenkmälern wohnen ganz normale Bürger", sagt Gerhard Hanisch, im Fachbereich Stadtplanung gemeinsam mit Pia Kobylecky und Veit Berroth für Denkmalschutz zuständig. "Das hat Vor-, aber auch Nachteile für sie." Man müsse sich nicht nur auf ein Leben in, sondern auch mit dem Haus einlassen.

Eigentümer von Denkmälern sind eingeschränkt, wenn sie baulich etwas verändern wollen, räumt Hanisch ein. "Sie müssen sich mit uns abstimmen." Das gilt zum Beispiel bei Fenstern oder wenn es um den richtigen Anstrich geht. "Wir beraten dann, welcher Weg am besten ist." Dafür, so der Denkmalpfleger, gibt es für Aufwendungen eine 100-prozentige Abschreibung über zwölf Jahre. "Diese Aufwendungen müssen aber natürlich sinnvoll sein."

Nicht immer würden sich die Bewohner in denkmalgeschützten Gebäuden an Absprachen halten. "Es kommt schon mal vor, dass ich an einem Haus vorbei fahre und dann ein Baugerüst an der Fassade sehe, wovon wir gar nichts wissen", so Hanisch, der aber nicht immer Absicht unterstellen will.

Regelmäßig hat der Denkmalpfleger Führungen für VHS geleitet, etwa durch das Buschhüterhaus von Hannelore Menke (siehe oben). Wer sein denkmalgeschütztes Heim aber nicht der Öffentlichkeit präsentieren will, muss das auch nicht tun. "Das ist natürlich keine Pflicht, ebenso wenig die Teilnahme am Tag des offenen Denkmals. Die Eigentümer sind da völlig frei."

Alle paar Jahre schauen die Denkmalpfleger vor Ort nach dem Rechten. "Das ist es dann aber auch." Und aus Gründen der Forschung, etwa wenn es um den Architekten geht, könnte die Stadt bei den Eigentümern nachfragen, um zum Beispiel Fotos zu machen. "Das kommt aber auch fast nie vor."

Ein Lieblings-Denkmal in Krefeld hat Hanisch übrigens nicht. Er gibt sich diplomatisch. "Ich sehe immer wieder schöne Sachen, aber man sollte ja zu all seinen Kindern lieb sein", sagt Hanisch, der sich aber als Fan des Architekten Mies van der Rohe "outet".