Der Freizeitpark kommt — zum Glück
Wagener und Toeller investieren am Elfrather See
Krefeld. Auf den ersten Blick hat die Stadt beim Elfrather See ein schlechtes Geschäft gemacht. 10 000 Euro Pacht für dieses riesige Gelände und 1000 Euro für rund 800 Parkplätze muten wie ein schlechter Scherz an. Und dann sind ausgerechnet Gerald Wagener und Torsten Toeller die Nutznießer. Beiden Unternehmern wird eine große Nähe zum Oberbürgermeister nachgesagt. Haben also alle Recht, die von Filzokratie sprechen?
Nein, die Bedenkenträger haben nicht Recht. Nein, es stimmt nicht, dass die Stadt hier Geschenke verteilt. Natürlich sind jene Beträge, die Wagener und Toeller zahlen werden, eher symbolisch zu verstehen. Aber dagegen ist bei näherem Hinsehen nichts zu sagen. Denn die Alternative zum Engagement der Macher von Fressnapf und Auric ist das Festhalten an dem bekannten, wenig erfreulichen Zustand — ein Badesee, in dem sich vor allem die Gänse wohlfühlen. Vielleicht ist die Wahrheit diesmal ganz simpel: Gregor Kathstede konnte seine beiden Unternehmer-Freunde im persönlichen Gespräch für das Projekt am Elfrather See begeistern.
Dass dort ein Freizeitpark entsteht, bedeutet für Krefeld eine enorme Aufwertung. Rund 1,5 Millionen Euro fließen in die Infrastruktur. Kletterpark und Liegestrand entstehen, die Beach-Volleyball-Flächen werden wiederhergestellt, der Minigolf-Platz saniert. Die eigentliche Attraktion folgt dann in Phase zwei: eine Wasserski-Anlage.
Eigentlich wollten Wagener und Toeller den E-See vor allem für abendliche Partys nutzen. Damit hätte sich prima Geld verdienen lassen. Aber wegen des Lärms wäre es zu Streit gekommen. Das neue Konzept setzt auf Menschen, die tagsüber am Elfrather See ihre Freizeit genießen und Sport treiben möchten. Und es sichert den Vereinen, die heute schon am See aktiv sind, zu, dass sie sich nicht einschränken müssen. Freuen wir uns also, denn es gibt weit und breit keinen Grund zum Meckern.