Der Stadt fehlen die Netzwerker

In Düsseldorf und Berlin wird Krefeld schlecht vertreten.

Krefelds südlichster Stadtteil boomt. In Fischeln sind in den vergangenen Jahren Hunderte Häuser entstanden. Und es wird weiter gebaut. Dass die Kölner Straße den zwangsläufig wachsenden Verkehr nicht mehr aufnehmen kann, lässt sich jeden Tag aufs Neue beobachten. Der Luftreinhalteplan schien für Abhilfe zu sorgen. Doch aus der erhofften Beschilderung entlang der A44 wird nichts. Die Lastwagen rollen ungehindert durch den engen Ortskern, weil das Verkehrsministerium in Düsseldorf die Umwidmung der Straße zur Bedingung für die Hinweise an der Autobahn macht.

Krefeld muss also die Herabstufung der B9 durchsetzen. Seit Herbst 2008 steht dieses Thema auf der Tagesordnung. Fortschritte: Fehlanzeige. Andere Kommunen sind da flotter. So gab es mit der Umwidmung der B9 in Meerbusch-Büderich offenbar keine Schwierigkeiten. Es drängt sich der Verdacht auf, dass Krefelds politische Repräsentanten auf Landes- und Bundesebene schlecht vernetzt sind. Es gelingt ihnen kaum, Einfluss im Sinne ihrer Heimatstadt zu nehmen. Die missglückte Umwidmung der B9 ist dafür nur ein Beispiel. Die A57 liefert ein weiteres. Dass die Autobahn mit der teuren Tunnel-Trog-Lösung auf sechs Spuren ausgebaut wird, erwartet wohl niemand mehr. Statt sich dafür ins Zeug zu legen, sollten Krefelds Politiker in Düsseldorf und Berlin für effizienten Lärmschutz eintreten. Der wäre zum Teil schon jetzt möglich.