Der Weg in die Moderne

Am Sonntag wird das neue Eingangsgebäude beim Museumsfest in Betrieb genommen.

Grefrath. Vom Freibad-Parkplatz zieht das neue Eingangsgebäude des Niederrheinischen Freilichtmuseums bereits die Blicke auf sich. Dabei besticht es von dort aus vor allem durch sein modernes, aber gleichzeitig schlichtes Design. Erst der Weg in das Gebäude offenbart die vielen Details, auf die die beiden Architekten Matthias Köppen und Anne Rumetsch besonders großen Wert gelegt haben.

Da sind zum Beispiel die Garderobe oder der Kassenbereich in der Eingangshalle, die durch dunkles Holz sichtbar vom Rest des Raumes getrennt werden oder die Lichtschalter, die schlicht, aber funktionell, rahmenlos in den Wänden liegen. „Das Prinzip ,weniger ist mehr’ wurde hier wunderbar auf den Punkt gebracht“, sagt Kreisarchitekt Herbert Verlinden, der das Projekt während der Bauphase begleitet hat.

Überall riecht es noch nach Holz, das als Hauptbaustoff verwendet und teilweise durch Klinkersteine verblendet worden ist. „Wir haben uns nicht nur bei den Baumaterialien daran orientiert, was in der Region genutzt wird — auch fast alle Hersteller kommen aus der Umgebung“, sagt Architekt Matthias Köppen. Nur er und seine Kollegin Anne Rumetsch mussten ihr Büro für die Planungsphase von Nürnberg nach Grefrath verlegen.

Dabei betont er, wie gut die Zusammenarbeit mit den Handwerkern funktioniert hat, so dass der neue Eingangsbereich trotz des harten Winters im vorgegebenen Zeitplan fertiggestellt werden konnte. Und mit 1,15 Millionen Euro liegen die Kosten sogar unter dem ursprünglich angesetzten Rahmen von 1,2 Millionen Euro — finanziert zu einer Hälfte vom Land, zur anderen Hälfte vom Landschaftsverband Rheinland, der Sparkassenstiftung „Natur und Kultur Kreis Viersen“ sowie weiteren Förderern.

„Es hat schon seit langem Pläne gegeben, etwas am Museum zu verändern, die immer am Geld gescheitert sind“, sagt Landrat Peter Ottmann. „Deswegen ist es schön, dass das neue Eingangsgebäude jetzt zum 40. Geburtstag des Freilichtmuseums fertiggestellt werden konnte.“

Herzstück des Eingangsgebäudes mit seinen 280 Quadratmetern Nutzfläche ist der Multifunktionsraum. Durch eine sechs mal drei Meter große und mehr als eine Tonne schwere Fensterscheibe blickt man dort auf die Dorenburg und die alten Gebäude auf dem Gelände des Freilichtmuseums.

„Wir wollen den Besuchern im neuen Eingangsgebäude eine Pause gönnen und sie aus ihrem Alltag herausholen, bevor sie das Gelände betreten“, sagt die Architektin Anne Rumetsch.