WZ-Mobil: „Die Anbindung in den Norden muss besser werden“
Anwohner im Norden des Stadtteils fühlen sich abgeschnitten. Sie fordern eine Busverbindung.
Hüls. 269 Unterschriften haben Gerda Brüx und Petra Döring gesammelt und den SWK zukommen lassen. Ungefähr zwei Monate ist das her. Die Reaktion sei eher „schwammig“ gewesen, sagt Gerda Brüx: „Das ist noch in der Mache; wir überlegen noch“ — so in der Art sei die Antwort gewesen.
Die beiden wollen mit ihrer Initiative erreichen, dass der Norden von Hüls besser an das Hülser Zentrum und der Stadtteil insgesamt besser an das Krefelder Zentrum angebunden werden. „Für die Linie 0 45, den sogenannten Ringbus, müssten einige zusätzliche Haltestellen eingerichtet werden. Damit dadurch die Wartezeiten nicht zu lang werden, müsste auf dieser Strecke ein zusätzlicher Bus fahren“, erklärt Brüx. Eine der größten Befürchtungen von Döring ist, dass die SWK die Idee aus Kostengründen ablehnen. „Ich finde aber, es gibt eine Verantwortung gegenüber allen Stadtbewohnern, gegenüber denen, die außerhalb wohnen.“
Horst von Borries hat die Liste zwar unterschrieben, glaubt aber trotzdem, dass „nix passieren wird“. Er begründet seine an Resignation grenzende Skepsis so: „Ich bin vor 45 Jahren hier hin gezogen. Schon damals hat die Stadt gesagt, dass bald eine Busverbindung kommt. Natürlich ist die nie gekommen.“ Seine Frau Katharina von Borries hofft ebenso auf eine Anbindung: „Zum Arzt oder einkaufen: Wer kein Auto hat, kann das nicht.“
Auch wenn Bekannte zu Besuch kommen wollen, sei der fehlende Bus ein Problem, sagt Gisela Lenzen. Ihr Mann Hermann Lenzen denkt voraus: „Es kommt die Zeit, da kann ich nicht mehr Auto fahren. Dann braucht man öffentliche Verkehrsmittel.“
Edelgard Opgenoorth hat ähnliche Sorgen im Hinblick auf das Alter und ist daher ebenfalls für eine Verbesserung der Busverbindung. Aber auch sie ist nicht besonders hoffnungsvoll, dass die SWK das umsetzen werden: „Ich glaub’ da nicht dran!“
Auch Annette Löffelbein sorgt sich um die Senioren. „Ist der ältere Mensch der Gesellschaft so viel wert, dass eine vielleicht unrentable Busstrecke finanziert werden kann?“, fragt sie.
„Wir würden gerne mal abends ins Hülser Zentrum fahren, ein Bier trinken. Das lassen wir dann“, sagt Bernd Lüth. Man müsse in einen Dialog kommen. „Über die Zeitabstände, wie oft der Bus fährt, kann man ja verhandeln.“ Seine Frau Michaela Lüth betont, dass sie am Lookdyk „wunderschön wohnen. Aber ob man auch im Alter dort bleibt? Ein Bus würde die Entscheidung vereinfachen.“
Irina Sofine hält eine bessere Busverbindung vor allem wegen der Kinder für wichtig — sie selbst hat vier: „Ich muss sie immer mit dem Auto fahren.“ Sie erklärt, warum dass nicht nur lästig, sondern auch kompliziert ist: „Wir haben nur ein Auto und mit dem fährt mein Mann zur Arbeit. Also muss ich mir oft den Wagen von meiner Schwester leihen.“
„Ein Bus würde mehr Flexibilität schaffen. Meine Kinder könnten einfacher zur Schule oder zu Unternehmungen kommen“, sagt Judith Elbers. Auch Hanne Hartung denkt an ihren Sohn: „Er wäre unabhängig und könnte alleine zu seine Freunden fahren.“ Monika Janssen hat 20 Jahre am Karl-Hengsten-Weg gewohnt. „Ich kenne das Problem, wenn man Kinder hat. Es ist ratsam, die Ecke zu integrieren.“
Angela Rütten, die im Hülser Zentrum wohnt, unterstützt die Initiative. „Für jeden, der in den Norden will, ist die Situation eine Katastrophe.“ Auch HeidiundWolfgang Achilles setzen sich „entschieden für den Antrag auf die Erweiterung der Streckenführung der Linie 045 ein“. Eine Idee hat Sabine Winkler aus St. Tönis. „Wir haben einen Bürgerbus. Der wird sehr gut angenommen. Vielleicht wäre das in Hüls auch eine Alternative.“