Beschäftigung DGB Krefeld: 5500 Menschen trotz Arbeit in Hartz IV

Das Krefelder Jobcenter müsse sich mehr um diese leistungsbeziehenden Beschäftigten kümmern, fordern die Gewerkschafter.

DGB-Stadtverbandsvorsitzende Ralf Köpke betont, dass viele Menschen nicht von ihrer Arbeit leben können.

DGB-Stadtverbandsvorsitzende Ralf Köpke betont, dass viele Menschen nicht von ihrer Arbeit leben können.

Foto: Andreas Bischof

Krefeld. In Krefeld sind derzeit 5505 Menschen trotz Arbeit auf Hartz IV angewiesen. Eine große Zahl der Aufstockenden arbeite in geringfügiger Beschäftigung, bilanziert der DGB Krefeld. 2081 Aufstockende hätten nur einen Minijob. „Es ist untragbar, dass so viele Menschen in unserer Stadt von ihrer Arbeit nicht leben können“, erklärt der DGB-Stadtverbandsvorsitzende Ralf Köpke. „Ein besonderes Problem sind die Minijobs. Sie sind keine Brücke in reguläre Beschäftigung, sondern ein Armutsrisiko.“ Besonders für Frauen nach der Familienphase, die den Wiedereinstieg in sozialversicherte Arbeit suchten, würden Minijobs zur Sackgasse. Sie böten keine Perspektive auf Qualifizierung und Aufstieg im Beruf.

Hinzu komme, dass keine oder nur eingeschränkte Ansprüche für die gesetzliche Sozialversicherung erworben werden. „Es ist dringend notwendig, dass sich das Jobcenter mehr für die Beschäftigten im Leistungsbezug engagiert“, fordert Köpke. „Wer sich in einer beruflichen Einbahnstraße befindet, braucht mehr Unterstützung statt Druck und Sanktionen.“ Dazu seien mehr Angebote der aktiven Arbeitsmarktpolitik nötig, insbesondere Angebote beruflicher Qualifizierung müssten voran gebracht werden. „Studien bestätigen regelmäßig, dass viele Menschen in Minijobs gerne mehr arbeiten würden.“ Für Köpke ist klar: „Unser Ziel ist, dass mehr Minijobs in sozialversicherte Arbeit umgewandelt werden. Der DGB hat dazu einige Vorschläge gemacht.“