Statistik Die Einbruchszahlen sinken tatsächlich
Polizei präsentiert die Kriminalitätszahlen für 2016. Arbeitsgemeinschaft zur Bekämpfung der Wohnungsprostitution gegründet.
Krefeld. Die verstärkte Bekämpfung des Wohnungseinbruchs in Krefeld zeigt Wirkung. Wie die Polizei gestern auf ihrer Pressekonferenz zur Entwicklung der Kriminalitätszahlen für das Jahr 2016 darstellte, ist die Anzahl der Wohnungseinbrüche um rund 32 Prozent auf 760 Taten gesunken. In 44,3 Prozent der Fälle blieb es beim Einbruchsversuch. „Ein großes Lob geht in diesem Fall sowohl an die Kollegen als auch an die Krefelder Bevölkerung, die durch Hinweise und eine gute Einbruchssicherung ihrer Häuser mit dafür gesorgt hat, dass die Zahlen gesunken sind“, erklärte Polizeipräsident Rainer Furth.
115 Delikte mehr zählten die Ordnungshüter im vergangenen Jahr hingegen im Bereich der Gewaltkriminalität (Tötungs-, Raub-, Sexual- und schwere sowie gefährliche Körperverletzungsdelikte). Laut Polizei sollen sich die meisten Fälle aber — anders als in der Wahrnehmung vieler Krefelder — nicht im öffentlichen Raum abgespielt haben. Die Gewaltkriminalität insgesamt, so Karlheinz Winkler, sei auf Straßen, Wegen und Plätzen zurückgegangen. Trotzdem gab es 2016 mehr Raubdelikte (+20), mehr Fahrraddiebstähle (+284) und auch mehr Kfz-Aufbrüche (+103).
Gemessen an 5367 Vergehen im öffentlichen Raum seien 108 Raubdelikte im vergangenen Jahr nach Meinung von Polizeipräsident Rainer Furth ein geringer Wert. Trotz der nach Ansicht der Polizei guten Zahlen, ist man vonseiten der Ordnungshüter seit Anfang des Jahres sehr bemüht, das Sicherheitsempfinden der Krefelder außerhalb der eigenen vier Wände zu verbessern. „Wir haben viele besorgte Briefe von Bürger bekommen“, berichtet Rainer Furth. Deshalb hätte man sich Anfang des Jahres dazu entschieden, durch Sonderkontrollen in der Innenstadt Präsenz zu zeigen. „Objektiv betrachtet, sind die Zahlen zur Kriminalitätsentwicklung in Krefeld gut. Durch die verstärkten Maßnahmen im Innenstadtbereich wollen wir das subjektive Sicherheitsempfinden der Krefelder verbessern“, sagt Furth.
Sorgen bereitet den Ermittlern nach eigenen Angaben die Wohnungsprostitution in Krefeld. Auf mehreren Straßen im Innenstadtbereich sollen sich in rund zehn verschiedenen Häusern mindestens 40 Wohnungen befinden, in denen sexuelle Dienste angeboten würden. Um der Situation Herr zu werden, haben Polizei, Staatsanwaltschaft und Stadt eine Arbeitsgemeinschaft ins Leben gerufen. Die Probleme im Rahmen der Wohnungsprostitution (Menschenhandel, minderjährige Prostituierte) seien massiv.
Ebenfalls besorgniserregend ist laut Furth die gestiegene Zahl der ausländischen Tatverdächtigen in Krefeld. Die Zahl der nichtdeutschen Tatverdächtigen sei gemessen an der nichtdeutschen Bevölkerung in Krefeld seit 2007 von 17 auf 35 Prozent gestiegen. „Das ist überproportional viel“, erklärt Furth, der darauf verweist, dass die Zahl nicht auf den Zuzug von Zuwanderern zurückzuführen sei. Rund die Hälfte dieser Täter stamme aus Rumänien, Polen, der Türkei, Serbien, Italien, Syrien und Marokko.