Die Erfolgsstory von Tierschutz-Shop

Krefelder Einrichtung vermittelt und organisiert Spenden für vernachlässigte Tiere im Süden und Osten Europas. Eine Menge Geld wird auch durch Bestell-Prämien gesammelt.

Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Ihr Anspruch ist nicht gerade klein. Hanna Czenczak, die Gründerin von „Tierschutz-Shop“, und ihre Mitarbeiter wollen nichts weniger, als dass in Zukunft kein Tier mehr in Europa hungern muss. Seit der Gründung in 2014 schreibt das Unternehmen Erfolgsgeschichte, ist der Shop zu einer unverzichtbaren Futter-Spendenplattform geworden, von der europaweit aktive Tierschutzvereine und ihre Vierbeiner profitieren. Und da alle Spenden, ihre Wege und Ziele offengelegt werden, ist sicher: Das Futter kommt auch am richtigen Bestimmungsort an, füllt dort Hunde- und Katzenbäuche.

Svenja Gruszeczka, Mitarbeiterin von Tierschutz-Shop

„Ich habe mich schon mit neun Jahren für den Tierschutz eingesetzt, Unterschriften gesammelt und selbst immer Tiere gehabt. Mit 30 Jahren habe ich mich gefragt, wie ich aktiv im Tierschutz arbeiten kann“, erzählt die heute 37-Jährige. Die Handelsmanagerin hat „Tierschutz-Shop“ gegründet und der ist ihrer Meinung nach „Europas größte Futterspenden-Plattform“. Die Sache funktioniert so: „Interessierte können bei uns eine Futterspende oder andere Dinge, wie Hundeleinen oder Bürsten, die auf der Wunschliste eines registrierten Vereins stehen, online aussuchen und kaufen.“

So bekommen die Vereine genau das, was sie benötigen. Geldspenden gibt es nicht. Statt die Spender nun viele kleine Päckchen verschicken, was viel teurer wäre, starten die Mitarbeiter von „Tierschutz-Shop“ zehn Aktionen im Jahr, in denen Lastwagen mit je zehn Paletten dringend benötigter Dinge nach Spanien, Bulgarien, Griechenland oder Rumänien fahren und Futter- oder Sachspenden für die Fellnasen abliefern.

„Dort ist die Not so groß“, weiß auch Svenja Gruszeczka, die für die Spendenaktionen zuständig ist. „Manchmal leben dort 500 bis 1000 Straßenhunde ohne Dach über dem Kopf, Futter oder ärztliche Versorgung zusammen“, sagt sie. Der Tierschutz stecke noch in den Kinderschuhen. „Wenn der Lkw kommt, ist die Freude unbeschreiblich.“

Was die Arbeit der Spendenplattform seriös macht, beschreibt Czenczak so: „Alle Tierschutzvereine werden gründlich von uns geprüft, bevor es zu einer Zusammenarbeit kommt. Um sich bei uns registrieren und sich eine Wunschliste anlegen zu können, müssen die Vereine ganz bestimmte Kriterien erfüllen: Sie müssen in Deutschland eingetragen und vom Staat als gemeinnützig und besonders förderungswürdig anerkannt sein.“

Alle Tierfreunde, die eine Futterspende bestellt haben, erscheinen automatisch namentlich oder anonym. „Am Tierheim angekommen wird vor dem Entladen des Futters als Erstes sichergestellt, dass die Spenden nur von geprüften Tierschützern entgegengenommen werden.“

Neben der Möglichkeit, seriös zu spenden, hilft Tierschutz-Shop auch selbst noch zusätzlich. Czenczak: „Für jede Bestellung zahlt der Shop dauerhaft eine freiwillige Prämie von zehn Prozent jeder Netto-Bestellsumme an die Tierschutzvereine. Dadurch ist bereits ein Prämienstand von über 500 000 Euro für Tiere in Not zusammengekommen. Auch diese Prämien-Auszahlungen legen wir offen.“ Die Prämie sei eine wichtige finanzielle Unterstützung für die Vereine, durch die zum Beispiel Kastrationen und Tierarztrechnungen bezahlt werden. „Im Gegensatz zum persönlichen Spenden im örtlichen Tierheim hilft jede Spende auf Europas größter Futterspenden-Plattform also gleich doppelt.“