Die Ter-Meer-Schule schließt nach 51 Jahren

Heute findet eine Feierstunde statt. Demnächst entsteht dort eine Gesamtschule.

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Die letzten 118 Schüler sind schon seit einer Woche verabschiedet, die Klassenräume stehen leer. Die Schulverwaltung wird abgewickelt. Heute, am 7. Juli, werden etwa 60 ehemalige Lehrer ab 11 Uhr noch einmal zu einer Feierstunde zusammenkommen, um gemeinsam auf ihre Zeit an der Edmund-Ter-Meer-Schule zurückzublicken. Viele werden dies wohl mit einer gewissen Wehmut tun, denn die Realschule wird in diesen Tagen geschlossen — für immer. Die Verbundenheit zur Schule sei immer noch groß. Trauer herrsche vor im Kollegium, da eine funktionierende Schule nun nicht mehr bestehe, sagt der kommissarische Schulleiter Frank Lewandrowski.

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Es ist das Ende eines langen Weges, eines Prozesses, der im Jahr 2012 eingeleitet worden war. Damals hatte die Stadt beschlossen, die Realschule zu schließen und stattdessen eine Gesamtschule aufzubauen. Über den Sinn und Unsinn der Abkehr vom dreigliedrigen Schulsystem hin zu mehr Gesamtschulen, also zu einer Integration von Haupt-, Real- und gymnasialer Oberstufe, ist in Deutschland schon lange diskutiert worden. Rainer Zimmermann von der Ter-Meer-Schule schreibt in einem Brief an die Zeitung von einem Bedarf einer weiteren Gesamtschule in Krefeld, wohl aber äußert er sein Unverständnis, dass es nun ausgerechnet die Einrichtung in Uerdingen trifft. Sie sei schließlich stets beliebt gewesen und habe in einer Qualitätsanalyse landesweit gut abgeschnitten. Die Ter-Meer-Schule hatte in der Vergangenheit auch oft das Auffangnetz für Kinder gebildet, die an Gymnasien in der Erprobungsstufe und sogar später nicht zurechtgekommen waren.

1967 wurde die Lehranstalt als vierte Realschule in Uerdingen mit 459 Jungen und bloß einem Mädchen gegründet. Zwei Jahre später erst erhielt sie ihren bekannten Namen — den des Krefelder Fimengründers, Chemikers und Unternehmers Edmund ter Meer. Seit 1970 stand sie beiden Geschlechtern offen. 1977 zählte sie bereits 955 Schüler. Pavillons wurden angebaut.

Das letzte Schulfest feierten die Schüler im Jahre 2013, als alle Klassen noch vorhanden waren. Bühnenaufführungen wie das Musical „Kampf um Melodania“, die Revue „Männer sind anders und Frauen auch“ oder die Szenenfolge „Wartesaal der Träume“ bleiben in Erinnerung. In 1980 ging die TMS in Krefeld voran, als erstmals an einer Realschule türkische Kinder integriert wurden. Zudem fielen weitere Projekte wie die Aids-Projekttage, die Streitschlichtung oder der Schulsanitätsdienst auf, seit 1996 auch der „Aktivnachmittag“, also ein Angebot sinnvoller Freizeitgestaltung.

Das Leitbild der Ter-Meer-Schule war immer die künstlerische, sportliche, gesundheitliche und soziale Erziehung. Nach 51 Jahren ist in diesen Tagen Schluss. Eine Ära geht in Uerdingen zu Ende.