Stadtteile Diese Krefelder Vereine freuen sich über den Heimatpreis

Stadtteile. · Bei der Premiere der Auszeichnung des Landes NRW sind Akteure aus Linn, Uerdingen und der Innenstadt ausgezeichnet worden. Alle engagieren sich für das Gemeinwohl.

Die „Freischwimmer“ Rainer Scharl, Katrin Mevißen und Marcel Beging machen sich für das Stadtbad stark.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Die Stadt Krefeld hat zur Premiere des Heimatpreises drei Vereine ausgezeichnet. Die Arbeitsgemeinschaft Flachsmarkt, der Uerdinger Heimatbund und die Freischwimmer waren die Erstprämierten, die im Rathaus am Mittwochabend zusammenkamen. Ein Streichquartett der Musikschule Krefeld leitete die feierliche Stunde ein, ehe Oberbürgermeister Frank Meyer seine Lobrede an die versammelten Vereinsvertreter richtete. Er begrüßte die Preisträger als „Freunde Krefelds“, die sich für die Bürger und das Zusammenleben einsetzten. „Unser Gemeinwesen wird niemals funktionieren, wenn alle erwarten, dass Stadt und Staat alles lösen“, sagte Meyer: „Heimatliebe drückt sich durch das Engagement für das Gemeinwesen aus.“

Alexander Raitz von Frentz, Vorsitzender des Vereins Flachsmarkt, gab das Lob weiter an seine Mitstreiter. Seit über 40 Jahren organisiert der Verein die Veranstaltung im Schatten der Linner Burg. „Das ist eine ganz tolle Sache. Wir haben uns sehr darüber gefreut, auch weil es ja ein neuer Preis ist. Es ist ein Ansporn für uns weiterzumachen, aber auch an andere, Dinge zu tun und den Lohn dafür zu kriegen.“ Die Betreuung der ausstellenden Handwerker, aber auch die Akquise neuer Teilnehmer erfordere viel Leidenschaft und Aufwand. Der Verein suche im In- und Ausland, vor allem in den Niederlanden, Österreich und Osteuropa. „Ohne qualifiziertes Handwerk geht es nicht“, so von Frentz. Aktuell ist der Klub mit Projekten wie der Renovierung des Burggrabens, der Erstellung Linn-spezifischer Kanaldeckel oder der Anschaffung eines neuen Brunnens auf dem Linner Friedhof beschäftigt.

Vom Uerdinger Heimatbund sprach der Vorsitzende Elmar Jakubowski über den hohen Stellenwert, die Geschichte der Stadt zu erhalten und für jüngere Generationen zu tradieren. „Wir betrachten die Auszeichnung als Ausdruck der Anerkennung und des Dankes für diejenigen, die sich ehrenamtlich engagiert haben.“ Die Pflege der Heimat stehe nach Jakubowski genauso hoch im Kurs wie die Erzählung der Historie. Themenbezogene Stadtführungen gehören ebenso zum Portfolio wie auch die Bewahrung von ungefähr 3000 historischer Bände, die nun im Heimatmuseum im denkmalgeschützten „Bügeleisen“ liegen. Dieses nach seiner besonderen Form benannten Haus hatte der Verein gepachtet und saniert.

Auch die Freischwimmer, die sich für den Erhalt des Stadtbades an der Neusser Straße in der Innenstadt einsetzen, freuten sich über die Ehrung. Sie sind eine erst seit 2018 bestehende Initiative. Frank Meyer begrüßte die Entscheidung des Rates, dem jungen Verein diesen Preis zu überreichen. Vorsitzender Marcel Beging sagte: „Wir wussten, dass an diesem Ort alle Krefelder sind. Wir wollen, dass man Identität selbst herstellt. Wir wollen im öffentlichen Interesse einen Ort schaffen, der für die Zukunft immer ein Ort für alle sein soll.“ Beging fügte im Spaß an: Wenn er später mal mit seiner heute einjährigen Tochter streiten werde, dann solle dies im Stadtbad sein: „An einem Ort, wo wir uns beide wohlfühlen.“